Wenn es nach Patienten-Präferenzen ginge, müssten bei leichten und mittelschweren Depressionen häufiger pflanzliche Präparate, wie etwa mit hochdosiertem Johanniskraut, verordnet werden. Das legen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage bei Betroffenen und Behandlern nahe.
Demnach gibt nur jeder dritte Patient chemischen Antidepressiva den Vorzug. Ärzte allerdings, die solche Medikamente verschreiben, gehen überwiegend davon aus, den Wünschen ihrer Patienten zu entsprechen. So brachte die Befragung auch zutage, dass der Beratungsschwerpunkt in der Praxis klar auf Seiten der chemischen Produkte liegt.
Zwar bekam hochdosiertes Johanniskraut, wie in Laif® 900 Balance, hinsichtlich der Verträglichkeit und der somit zu erwartenden Therapietreue bessere Noten als chemische Präparate.
Und obwohl die überwiegende Mehrheit der befragten Mediziner den pflanzlichen Wirkstoff als leichten Einstieg in die medikamentöse Therapie schätzt, bezweifeln drei von vier Ärzten seine Wirksamkeit auch bei mittelschweren Depressionen.
Dass diese Einschätzung der S3-Leitlinie widerspricht, der zufolge eine Therapie mit pflanzlichen Antidepressiva bei mittelschweren Depressionen ausdrücklich empfohlen wird, sei der Mehrzahl der Ärzte zwar bekannt, werde aber offensichtlich nicht umgesetzt, konstatierte Prof. Ulrich Trenckmann, Köln. Er hielt das Phytopharmakon demgegenüber nicht nur für die Initialtherapie geeignet, sondern auch für die Langzeitbehandlung.
Quelle: Veranstaltung: Bayer-PK zur DeBeNa-Initiative (Depression behandeln. Natürlich.) “Hochgeschätzt, wenig genutzt: Johanniskraut in der Depressionsbehandlung – DeBeNa-Monitor deckt Widersprüche auf” am 26.09.18 in Frankfurt/Main