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Forsa-UmfrageVier von fünf Patienten wünschen sich Koordination durch Hausarzt

In Bonn startet an diesem Freitag (21. September) der 2. Internationale Hausärztetag. Im Fokus: die moderne Patientenkoordination. Eine repräsentative Umfrage für den Deutschen Hausärzteverband liefert zum Start erstaunliche Zahlen.

Hausärztetag in besonderer Atmosphäre: Gemeinsam mit internationalen Experten tagen die rund 120 Delegierte im alten Bundestag in Bonn.

Bonn. 82 Prozent der Patienten finden ein System sinnvoll, in dem ihr Hausarzt bei allen medizinischen Fragen immer der erste Ansprechpartner ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts, die der Deutsche Hausärzteverband anlässlich des 2. Internationalen Hausärztetags in Auftrag gegeben hatte. Schwerpunktthema des zweitägigen Kongresses, der am Freitag (21. September) in Bonn gestartet ist, ist die Patientenkoordination.

Konkret wurden die 1001 Teilnehmer telefonisch zu ihrer Haltung bezüglich eines Primärarztsystems befragt. 44 Prozent aller Befragten finden ein solches Modell „sehr sinnvoll“, 38 Prozent „eher sinnvoll“.

„Die Patienten wünschen sich, was in vielen europäischen Ländern bereits Standard ist: Ein System, in dem die Hausärzte die ersten Ansprechpartner ihrer Patienten sind und gemeinsam mit ihnen die Versorgung koordinieren“, bilanzierte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, am Freitag.

Auch Gesundheitsweise betonen Rolle des Hausarztes

Die starke Rolle des Hausarztes war auch Thema des jüngsten Gutachtens des Sachverständigenrats zur Entwicklung im Gesundheitswesen, das in den kommenden Monaten in Regionalkonferenzen diskutiert werden soll. Schritte hin zu einem Primärarztsystem könnten demnach helfen, die existierenden Unter-, Über- und Fehlversorgung zu bekämpfen.

Gerade in Sachen Abstimmung unter den verschiedenen Fachärzten setzen Patienten dabei auf ihren Hausarzt, zeigt die aktuelle Forsa-Umfrage: Drei Viertel der Befragten gaben an, dass die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Ärzten häufig besser aufeinander abgestimmt werden müsste. Jeder Zehnte sagte, dass er sich „eigentlich nie“ ganz sicher sei, wer im Krankheitsfall der richtige Ansprechpartner ist. 17 Prozent der Befragten gaben an, sich diesbezüglich „nur manchmal“ ganz sicher zu sein.

“Alarmsignal” für das Gesundheitswesen

Hausärzte-Chef Weigeldt nannte diese Zahlen ein “Alarmsignal”. „Unser Gesundheitswesen ist in weiten Teilen schlichtweg chaotisch und überkomplex. Das sagt nicht nur die Wissenschaft, sondern das ist auch das Gefühl der Patientinnen und Patienten. Das muss man ernst nehmen.“

Der Deutsche Hausärzteverband setzt sich seit Langem für einen weiteren Ausbau der Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) ein. Dabei verpflichten sich die Patienten, bei allen medizinischen Fragen immer zuerst den Hausarzt aufzusuchen, der bei Bedarf gemeinsam mit den Patienten die Versorgung durch weitere Fachärzte und Kliniken koordiniert. „Die Ergebnisse der Umfrage, aber auch die kontinuierlich steigenden Teilnehmerzahlen belegen, dass wir mit den Hausarztverträgen auf dem richtigen Weg sind“, sagte Weigeldt.

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