Die chronische Herzinsuffizienz gehört zu den häufigsten Erkrankungen unserer Zeit. Trotz gewisser Fortschritte ist die Prognose weiterhin ernst und in fortgeschrittenen Fällen durchaus vergleichbar mit der einer maligen Erkrankung. Die häufigste Ursache ist die KHK. Der Verlauf ist immer chronisch progredient mit wiederholten Dekompensationen, wobei kardiovaskuläre Ereignisse oft der Auslöser sind. Diese mit einer antithrombotischen Therapie zu verhindern, ist ein neuer viel versprechender Therapieansatz.
Im Rahmen der COMPASS- Studie wurde der Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban bei Patienten mit KHK bzw. PAVK in Kombination mit ASS geprüft. Durch die Gabe des Antithrombotikums konnte das Schlaganfall-Risiko um 42 Prozent, das kardiovaskuläre Sterberisiko um 22 Prozent und die Infarktrate um 14 Prozent reduziert werden. Bei Patienten, die bereits eine Herzinsuffizienz entwickelt hatten, konnte die kardiovaskuläre Ereignisrate sogar um 32 Prozent gesenkt werden.
In der COMMANDER HF-Studie erhielten ausschließlich herzinsuffiziente Patienten mit einem stabilen Sinusrhythmus nach einer Dekompensation placebokontrolliert Rivaroxaban in niedriger Dosierung von zweimal 2,5 mg. Dadurch wurde die Gesamtmortalität von 22,1 Prozent auf 21,8 Prozent reduziert. Deutlicher war der Benefit, wenn Infarkt- und Schlaganfallrate isoliert betrachtet wurden. So sank das Infarktrisiko von 4,7 auf 3,9 Prozent und das Schlaganfallrisiko von auf 3,0 auf 2,0 Prozent, und zwar ohne Anstieg der Blutungskomplikationen.
Quelle: Medical Media Workshop im Rahmen des ESC, 28.8.2019 in München, Veranstalter: Bayer