In der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen (LÄKH) muss die hausärztliche Fraktion nach der jüngsten Kammerwahl zwei Sitze abgeben. Der Marburger Bund (MB) stellt künftig die stärkste Fraktion (3.940 Stimmen; 24 Sitze). Die Klinikärzte hatten als einzige im Vergleich zur letzten Wahl 2013 gewonnen (3.514 Stimmen; 21 Sitze), wie aus dem Wahlergebnis hervorgeht.
In der neuen Versammlung folgen die Fachärzte auf Platz zwei (3.293 Stimmen; 2013: 3.529). Die Hausärzte belegen mit 1.784 Stimmen und elf Sitzen den dritten Platz (2013: 2.176 Stimmen, 13 Sitze). Insgesamt standen Kandidaten von elf Listen zur Wahl, was für ein zersplittertes Wahlergebnis sorgte. Die Listen “Junge Ärzte” (2 Sitze) und “Ärzte pro Alter” (1 Sitz) traten zum ersten Mal an.
“Die Zunahme der Sitze für den MB spiegelt die Zunahme der angestellten Ärzte in den MVZ und Krankenhäusern wider, die ihre Interessen durch den MB vertreten sehen”, erklärt Jutta Willert-Jacob, Vorstandsmitglied des hessischen Hausärzteverbands, auf Anfrage von “Der Hausarzt”. “Das bedeutet, dass sich in Zukunft vermehrt die Interessen der angestellten Ärzte und der Klinikvertreter gegen die ambulante Medizin durchsetzen werden.” Mit rund 37 Prozent war die Wahlbeteiligung niedriger als im Jahr 2013 (41 Prozent).
Für Monika Buchalik, Vize-Präsidentin der LÄKH und aktiv im Deutschen Hausärzteverband, fußt das ernüchternde Ergebnis für die Hausärzte auch auf der bisherigen Regelung zur Wahlwerbung: Rund ein Drittel der Kammermitglieder hätten dem Versand von Werbung durch die LÄKH nicht zugestimmt und demzufolge keine Werbung der Kammerlisten erhalten.
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