Die Clostridium difficile-Infektion ist keine harmlose Durchfallerkrankung. Gerade bei älteren polymorbiden Patienten kommt es häufig zu Rezidiven, die nicht selten sogar zum Tod führen. Die Inzidenz der Clostridium difficile-Infektionen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dazu kommt, dass der hochvirulente Epidemiestamm Ribotyp 027 sich rasch flächendeckend in Deutschland ausgebreitet hat. Häufig sind ältere multimorbide Patienten betroffen. Auslöser sind in den meisten Fällen Antibiotika. Grundsätzlich kommt jedes Antibiotikum in Frage. Besonders häufig trete die Infektion aber nach einer Therapie mit Clindamycin, Chinolonen, Cephalosporinen oder Amoxicillin-Clavulansäure auf.
Die primäre Therapie der Wahl ist Metronidazol oral. Eine parenterale Therapie ist nur dann sinnvoll, wenn der Patient nicht schlucken kann. Bei schweren Verläufen und dann, wenn Rezidive auftreten, kommen Vancomycin oder Fidaxomicin zum Einsatz. Aber mit diesen Substanzen können rezidivierende Verläufe nicht immer erfolgreich behandelt werden. Auch beobachte man eine Zunahme der Metronidazol-Resistenzen. Eine neue Behandlung ist die Stuhlübertragung, auch Mikrobiomtransfer genannt. Ein anderes innovatives Therapiekonzept ist ein monoklonaler Antikörper gegen das Clostridium difficile-Toxin B, nämlich Bezlotoxumab (Jacob Nattermann, Bonn).
Quelle: XVII. Gastroenterologie-Seminarwoche Titisee, Falk-Seminar vom 24.-28.2.2018