Leipzig. Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) hat nach gut vier Jahren eine positive Zwischenbilanz gezogen. Die bisherigen Erfahrungen ließen sich als “innovativ, sektorenübergreifend und wirkungsstark” zusammenfassen, teilten die AOK Plus Sachsen und Thüringen, die Kassenärztlichen Vereinigungen sowie die Apothekerverbände der Länder am Montag (18. Juni) in Leipzig mit.
Sie sehen aber Politik, Selbstverwaltung und Industrie noch vor einigen Herausforderungen, um das Medikationsmanagement als Herzstück von ARMIN in die Regelversorgung überführen zu können.
Seit Juli 2016 können sich Patienten, die dauerhaft mindestens fünf Medikamente gleichzeitig einnehmen, von Arzt und Apotheker einen individuellen Medikationsplan erstellen lassen. Die Krankenkasse liefert dazu die Abrechnungsdaten, alle Beteiligten sind elektronisch vernetzt. Durch enge Abstimmung sollen die Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung verbessert und Patienten vor Wechselwirkungen geschützt werden.
In der Initiative wurden den Angaben nach bisher mehr als drei Millionen Wirkstoffverordnungen ausgestellt. Aktuell werden rund 3.500 Patienten betreut. Das Vertrauen der Patienten in die Arzneimitteltherapie habe sich erhöht und die Therapietreue verbessert, hieß es. Politik und Industrie müssten nun gesetzliche Regelungen treffen und technische Hürden nehmen, damit viele Patienten bundesweit profitieren können.
Quelle: dpa