Mainz. Das Landesgesundheitsministerium Rheinland-Pfalz attestiert dem Telemonitoring bei chronisch kranken Patienten großes Potenzial. Das Ministerium stützt dies auf am Mittwoch (28. Februar) vorgelegte erste Ergebnisse eines digitalen Versorgungsprogramms, bei dem Patienten mit Herzinsuffizient Messdaten von Gewicht, Blutdruck und Puls an ein eigens eingerichtetes Telemedizinzentrum übertragen. Dort werden die Werte täglich geprüft und die Patienten zum Umgang mit ihrer Erkrankung geschult. Auf Basis der Informationen können die behandelnden Ärzte die Therapie individuell anpassen.
Nach sechs Monaten im Betreuungsprogramm war der Anteil der Patienten mit sehr oder extrem beschwerlicher Atemnot den ersten Ergebnissen zufolge um 36 Prozent gesunken, der Anteil der Patienten mit relevanten Ermüdungserscheinungen fiel von 63 auf 33 Prozent. „Angstzustände konnten gemildert werden”, heißt es. Die Depressivität sei vor allem bei den Über-75-Jährigen gesunken. „Gleichzeitig stieg bei allen Patientinnen und Patienten das Wissen über die eigene Erkrankung und darüber, wie bei Veränderungen des Gesundheitszustandes vorgegangen werden muss.”
Im Projektzeitraum wurden insgesamt 43 Patientinnen und Patienten – zusätzlich zur persönlichen Vorstellung beim behandelnden Arzt – telemedizinisch betreut. Das Gesundheitsministerium förderte das Modellprojekt unter der Leitung der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke mit dem Marienhaus Klinikum Eifel Bitburg, dem Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, dem Fraunhofer IESE und der vitaphone GmbH mit 800.000 Euro.
Laut Dr. Thomas M. Helms, Vorstand der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke, zeigen die ersten Ergebnisse „ein großes Potenzial” in der telemedizinischen Betreuung von Patienten mit Herzinsuffizienz. Ausführliche Ergebnisse der Evaluation sollen zeitnah veröffentlicht werden.