Für Patienten, deren LDL-Cholesterin allein mit Statinen nicht auf den gewünschten Zielwert gebracht werden kann, gibt es gute Nachrichten: Gegen PCSK9 (Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9) gerichtete Antikörper wie der vollständig humanisierte monoklonale Antikörper Alirocumab senken bei ausgereizter Statin-Therapie in unterschiedlichen Patientenkollektiven das LDL-Cholesterin nochmals um etwa 50 Prozent, berichtete der Aachener Kardiologe Prof. Nikolaus Marx über aktuelle Ergebnisse aus dem ODYSSEY-Studienprogramm.
Von dem im Zulassungsprozess befindlichen Therapieprinzip könnten insbesondere Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie (FH) profitieren. Dass das LDL-Cholesterin bei der Entstehung atherosklerotischer Plaques das zentrale und kausale Agens ist, steht für Marx außer Frage. Auch andere Hochrisiko-Patienten und solche, die Statine nicht vertragen, benötigen neben den FH-Patienten dringend alternative Therapieoptionen. Alirocumab ist nun solch eine Perspektive. Bei der Entwicklung hat die Natur selbst Pate gestanden: Sehr seltene „loss of function-Mutationen“ gehen mit sehr niedrigen LDLSpiegeln und einem niedrigen Atherosklerose-Risiko einher.