Ohne hohen Zusatznutzen kein guter Preis fürs Medikament: Seit Einführung des Arzneimittelmarktneuordnungs-Gesetzes (AMNOG) und der damit verbundenen frühen Nutzenbewertung werden alle neuen Medikamente einer nutzenbasierten Preisbildung unterzogen. Dies geschieht jedoch nicht reibungslos. Insbesondere in der Frage zur Wirtschaftlichkeit der Verordnung eines AMNOG-Arzneimittels gibt es Kontroversen zwischen den beteiligten Parteien. Kritisch wird es, wenn der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) für ein neues Arzneimittel in manchen Subgruppen einen Zusatznutzen sieht, in anderen jedoch nicht. Stellt ein verhandelter Erstattungsbetrag dann die Wirtschaftlichkeit der Verordnung (Stichwort: Regress) auch für das gesamte Anwendungsgebiet her, oder nur für diejenigen mit Zusatznutzen?
Eine wichtige Frage, die bisher unbeantwortet geblieben ist: Welche Auswirkungen hat das AMNOG auf die ambulant ärztliche Verordnung und deren Häufigkeit? Klar ist, dass es Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Anwendungen neuer Arzneimittel und der damit verbundenen Regressgefahr geben muss. Eine direkte Diskussionsbeteiligung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte fand bislang jedoch nicht statt. Um zielgerichtete Verbesserungsvorschläge zu entwickeln und Gegenmaßnahmen initiieren zu können, ist Ihre Meinung und Erfahrung von entscheidender Bedeutung! Deshalb führt der Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld unter der Leitung von Prof. Wolfgang Greiner in Kooperation mit „Der Hausarzt“ eine Studie zur wirtschaftlichen Verordnungsweise neuer Arzneimittel durch.
Sie finden einen zweiseitigen Fragebogen zu Ihren Erfahrungen mit den Ergebnissen der frühen Nutzenbewertung und der Verordnung neuer Arzneimittel als Beilage in dieser Ausgabe. Der Fragebogen umfasst insgesamt 15 Fragen, deren Beantwortung etwa fünf Minuten in Anspruch nehmen wird. Die Befragung ist anonym. Die Auswertungen an der Universität Bielefeld finden unter Berücksichtigung gesetzlicher Standards zum Datenschutz statt. Senden Sie bitte den ausgefüllten Fragebogen per FAX bis zum 3. November 2015 an die Nummer 0521-1061512189. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, online an der Befragung teilzunehmen. Sie finden den Fragebogen unter: www.amnog-befragung.de.
Veröffentlicht werden die Ergebnisse im AMNOG-Report, der unter der Leitung von Prof. Greiner und Julian Witte Anfang 2016 erscheint. Der in diesem Jahr erstmals im medhochzwei-Verlag erschienene AMNOG-Report ist die erste systematische Analyse der Ergebnisse der frühen Nutzenbewertung sowohl aus Verfahrens-als auch Praxisperspektive. Die DAK-Gesundheit unterstützt die Erstellung des AMNOG-Reportes mit aktuellen Verordnungs- und Umsatzdaten zur Analyse der Umsetzungseffekte des Gesetzes im Versorgungsalltag.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!