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Scheinzahlen sind für das Einkommen des Hausarztes wichtig, Schein-Zahlen für das Einkommen der Krankenkassen. Für teure Beitragsgelder produziert werden sie von Schein-Wissenschaftlern des „Wissenschaftlichen“ Kassen-Institutes WidO.

Mit ihren steuerähnlichen 205 Milliarden Euro Einnahmen sind die Kassen längst ein imperialer und profitabler Staat im Staate, in dem von einem Zwangsmitglied viermal so viele Verwalter leben wie Hausärzte. Die derzeitige Honorarrunde soll Profit und damit Macht weiter steigern. Die Krankenkassen erleiden einen jährlichen Vermögensschaden von etwa 21 Milliarden Euro, weil sie niedergelassene Ärzte bezahlen (müssen); 15,3 Prozent ihrer Ausgaben für die Subventionierung bürokratisch unproduktiver Mitesser!

Das schmerzt „Gesundheitsökonomen“, die bekanntlich brillant sind und auch sonst von schwachem Verstand. Darum hat das WidO den Skandal „wissenschaftlich“ aufgearbeitet: In Deutschland übersteigt die Hausarztzahl um 4.994 jene Menge, die Gesundheitsexperte Seehofer vor 26 Jahren als für immer ausreichend und zweckmäßig befand!

5.691 dieser Hausärzte sind allerdings bereits über 65. Ein erheblicher Teil sind Frauen, die Beruf und Altersarmut als Teilzeit-Angestelltin verbinden. Die hat man politisch korrekt voll mitgezählt, und die neu examinierten Allgemeinärzte machen ganze 20 Prozent der Altersabgänge aus. Zwei Drittel davon teilzeitaffine Frauen, überwiegend ohne Ambitionen zur eigenen Hausarztpraxis. Und WidO weiß: Seit 1990 stieg die Zahl niedergelassener Ärzte um insgesamt 55.000. Dass allein 21.000 davon der Wiedervereinigung geschuldet wurden, und diese ihre Patienten gleich überreichlich mitbrachten, wurde übersehen. Schon zu lange her.

Wenn das Denken durch politisches Wollen zur Errichtung eines gefühlt richtigen Weltbildes getrübt wird, kauft man solche „Wissenschaftler“ und kalibriert so das kollektive Gefühl für „Gerechtigkeit“. Die „ungerechte Verteilung“ weniger Frauen in Aufsichtsräten und DAX-Vorständen lässt sich dann ebenso staatsgefährdend inszenieren, wie die „ungerechte Verteilung“ der Hausärzte zwischen Stadt und Dorf.

Ob uferlos gesteigerte Verwaltungsbürokratie zum Plündern des „Risikostrukturausgleichs“, Befriedigung eines paranoiden Kontrollwahnes, Zunahme der Diagnostik- und Therapieverfahren, das weite Spektrum von Wollen und Können, von Arbeitsmenge und Arbeitsweise unter den Ärzten: Planwirtschaft kennt nur Durchschnittswerte. Ich bin Milliardär, weil Bill Gates und ich im Durchschnitt für 40 Milliarden Dollar Microsoft-Aktien besitzen. Der politische Paradigmenwechsel zum Ökonomismus hat seit 1990 in Deutschland törichte Züge angenommen.

Torheit in der Politik aber ist die Verkennung der Wirklichkeit, Arroganz ihre Verleugnung. Paart sich beides, nimmt der kollektive Prozess des bösen Willens seinen Lauf und die Erosion der Gemeinschaft, deren Kitt die Politik sein sollte, schreitet fort, denn die Realität kann man beliebig lange ignorieren, nicht aber die Konsequenzen aus dieser Ignoranz. Letzter Trumpf der ökonomischen Mystagogen ist jetzt die schweigende Kraft der Symbole: Die Schönheit des Hausarztberufes – lediglich schlechtgeredet von seinen undankbaren Protagonisten. Gesundheitspolitik „Mad in Germany“. Die Realität wird auch dieses Trumpfsurrogat ausstechen.

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