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Hausarzt MedizinLanges Fernsehen begünstigt Lungenembolie

Die Prävention kardialer Erkrankungen gehört zu den ureigensten Aufgaben des Hausarztes. Dabei geht es vorrangig um die Beurteilung des individuellen kardiovaskulären Risikos und die Motivation für notwendige Veränderungen des Lebensstils.

Dass lange Flüge mit Zwangshaltung der Beine ein Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose bzw. Lungenembolie darstellen, ist allseits bekannt. Man spricht von einem „economy class syndrom“. Während des zweiten Weltkrieges erlitten auch Personen, die sich länger in Schutzbunkern aufhielten, häufiger eine Lungenembolie. Jetzt konnte in einer japanischen Studie gezeigt werden, dass im Hinblick auf die Lungenembolie das Fernsehen den „Bunker der Neuzeit“ darstellt; denn Personen, die täglich mehr als fünf Stunden vor dem Fernseher sitzen, tragen ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an einer Lungenembolie zu versterben.

Für diese prospektive Studie wurden die Daten von 86.000 Personen, die täglich mindestens fünf Stunden Fernsehen schauten, ausgewertet. Sie hatten ein doppelt so hohes Risiko für eine fatale Lungenembolie im Vergleich zu Personen, bei denen der tägliche Fernsehkonsum bei maximal 2,5 Stunden lag. Bei den über 60-Jährigen war das Risiko sogar um das sechsfache erhöht. Die Probanden wurden seit 1988 über durchschnittlich 18 Jahre nachverfolgt. Bei insgesamt 59 Personen fand sich im Totenschein als Todesursache „Lungenembolie“. Fazit dieser Studie: Wer lange Fernsehen schaut, sollte wie bei einer längeren Flugreise alle Stunde aufstehen und etwas umherlaufen und außerdem viel trinken, aber keine alkoholischen Getränke.

Quelle: Europäischer Kardiologenkongress, London, 29.8. bis 2.9.2015

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