Dass eine vermehrte Luftverschmutzung die Lunge schädigt, gilt heute als gesichert. Nach neueren Studienergebnissen dürfte aber auch das Herz darunter leiden. Es konnte nämlich gezeigt werden, dass eine hohe Schadstoffbelastung zu einer leichten chronischen Entzündung führt und das hat ungünstige Auswirkungen auf den Blutdruck und das Infarktrisiko.
Ausgewertet wurden die Daten von 11.428 Patienten, die wegen eins ST-Hebungsinfarktes stationär behandelt wurden. Dabei zeigte sich, allerdings nur beim männlichen Geschlecht, eine Korrelation zwischen der Infarktinzidenz und dem Ausmaß der Luftverschmutzung. Bei über 75-Jährigen fand sich eine strengere Korrelation mit den NO-2-Werten, bei unter 55-Jährigen dagegen eher mit dem Gehalt der Luft an Feinstaubpartikeln. Das erhöhte Infarktrisiko bestand bereits bei Werten unterhalb der europäischen Grenzwerte. Und es reichte bereits ein Tag mit vermehrter Luftverschmutzung aus, um das Infarktrisiko ansteigen zu lassen.
Quelle: Europäischer Kardiologenkongress, London, 29.8. bis 2.9.2015