Neben dem sympathischen Nervensystem und dem Renin-Angiotensin-Aldosteron-System spielt auch das natriuretische Peptid-System bei der Entstehung der chronischen Herzinsuffizienz eine wichtige Rolle. „Die Aktivierung des natriuretischen Peptid-Systems stellt im Unterschied zu den beiden anderen Systemen aber einen Schutzmechanismus bei der Herzinsuffizienz dar“, sagte Prof. Carsten Tschöpe, Berlin. Denn diese Peptide regulieren den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt, indem sie die Sekretion von Aldosteron und Vasopressin und den Sympathikustonus reduzieren. Dies führt zu einer Vasorelaxation, einer Diurese und einer Hemmung der Proliferation und Fibrosierung. Der erste Wirkstoff, der günstig in das natriuretische Peptid-System eingreift, ist LCZ696 (Entresto®). Dabei handelt es sich um einen supramolekularen Komplex mit zwei aktiven funktionalen Einheiten, nämlich dem AT1-Rezeptorblocker Valsartan und dem Neprilysin-Inhibitor Sacubitril. Letzterer hemmt das für den Abbau der natriuretichen Peptide verantwortliche Enzym Neprilysin, so dass vermehrt diese Peptide mit ihren günstigen Wirkungen zur Verfügung stehen. Im Rahmen der PARADIGM-HF-Studie wurde LCZ696 mit Enala-pril verglichen. Mit LCZ696 konnte die kardiovaskuläre Mortalität um 20 %, die Gesamtmortalität um 16% und die Notwendigkeit für eine stationäre Behandlung um 21% gesenkt werden. Die bisherige Therapie der Herzinsuffizienz mit ACE-Hemmern, AT1-Blockern und Betablocker hat keinen wesentlichen Effekt auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. „Doch für LCZ696 konnte im Rahmen der PARADIGM-HF-Studie auch eine Verbesserung der Lebens-qualität dokumentiert werden, wobei Symptom-Stabilität, Belastbarkeit und soziale Einschränkungen durch die Erkrankung erfasst wurden“, so Prof. Christiane E. Angermann, Würzburg.
Quelle: Pressekonferenz: „Multimodales Wirkprinzip in der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz – pharmakologische Effekte und patientenrelevante Outcomes“ ,Novartis Pharma GmbH, DGK-Herbsttagung Berlin, 9.10.2015