Bei chronischer Niereninsuffizienz wird häufig auch das zentrale und periphere Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen: Bis zu 70 % der Patienten mit chronischem Nierenversagen leiden gleichzeitig an einer Neuropathie. Bei diesen Patienten könnte eine adjuvante Behandlung mit dem Wirkstoff Benfotiamin von Nutzen sein. Darauf weist ein internationales Wissenschaftler-Team um Prof. István Wittmann aus Ungarn hin.
Die bisher vor allem in der Behandlung der diabetischen Neuropathie angewendete Vitamin B1-Vorstufe kann nicht nur die Symptome der Neuropathie lindern, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf verschiedene Pathomechanismen, die sowohl bei der Nervenschädigung als auch bei der Verschlechterung der Nierenfunktion eine Rolle spielen. In diesem Zusammenhang verweisen die Wissenschaftler auf den Wirkstoff Benfotiamin (milgamma® protekt): Das Thiamin-Prodrug kann verschiedene metabolische Pathways, wie die Bildung von AGEs, hemmen und oxidativen Stress reduzieren. In verschiedenen klinischen Studien linderte der vitaminähnliche Wirkstoff bei Patienten mit diabetischer Neuropathie die Symptome wie Schmerzen und Missempfindungen in den Füßen und erwies sich dabei als sehr gut verträglich.
Nach Informationen von Wörwag Pharma
Quelle: Wittmann I et al.: Diabetes, Stoffwechsel und Herz, 42, 4/2015; 251-255