Fortbildung für Hausärztinnen und Hausärzte und ihre Praxisteams ist frei von Herstellerinteressen, evidenz- und fallbasiert, interaktiv und interkollegial.
Da die Allgemein- und Familienmedizin sehr spezifische Merkmale aufweist wie zum Beispiel Multimorbidität der Patienten, Arbeit im Niedrig-Prävalenzbereich oder biopsychosoziales Krankheitsmodell, sind traditionelle Fortbildungsformate mit Vorträgen fachfremder „Spezialisten“ nur bedingt geeignet, die hausärztlichen Kompetenzen zu erhalten oder zu verbessern.
Aus diesem Grund sollte das bereits in ärztlichen Qualitätszirkeln erfolgreich etablierte evidenzbasierte Lernen untereinander und voneinander („peer-learning“, Hospitationen) auch in der Fortbildung vermehrt genutzt werden. Zusätzlich müssen mit einer wachsenden Verantwortung der nicht-ärztlichen Professionen diese stärker in die Fortbildungsstrukturen integriert werden.
Die DEGAM tritt nach dem Vorbild amerikanischer und australischer Ärztevereinigungen dafür ein, dass im Rahmen von Fortbildungsverpflichtungen generell keine pharma-gesponserten Fortbildungsveranstaltungen anerkannt werden.
Industriefinanzierte Fortbildungen vermitteln häufig eher spezielles, krankheitszen-triertes Wissen und tragen zu hausärztlichen Fragestellungen wie zum Beispiel zur Verbesserung der Versorgung von multimorbiden Patienten wenig bei. Peer-Learning wie Hospitationen und Qualitätszirkel sind praxisnah und können dazu beitragen, Interessenskonflikte und unausgewogene Informationen zu vermeiden. Zur Etablierung von fruchtbarer interdisziplinärer Zusammenarbeit sind multiprofessionelle Fortbildungen wünschenswert.