Forum PolitikFreiheit statt Schema F

Wer weiß, was er will, kann sich die Praxis nach seinen Wünschen gestalten. Das ist ein Vorteil gegenüber den festen Standards in Kliniken. Die Seminare des „Werkzeugkastens zur Niederlassung“ helfen bei der Entscheidung: Praxis oder Klinik?

„Hausärzte sind keine Einzelkämpfer mehr“, sagt Dr. Jana Husemann. Ängsten wie dieser begegnet die Hamburger Allgemeinmedizinerin immer wieder, wenn sie mit Kollegin Dr. Sabine Frohnes die Seminare des „Werkzeugkastens für die Niederlassung“ hält. Den Werkzeugkasten haben sechs Hausärztinnen und Hausärzte aus dem Forum Weiterbildung des Deutschen Hausärzteverbandes entwickelt, um jungen Ärzten den Weg in die ambulante Versorgung zu erleichtern. Modul 1 dreht sich daher um die Frage: Klinik oder Praxis?

„Es ist sehr wichtig, dass man für sich klärt, was man möchte“, rät Husemann. Will man immer einen Vorgesetzten haben? Kommt man mit den straffen Hierarchien in der Klinik zurecht? Oder möchte man der eigene Chef sein und selbst entscheiden, wie man Medizin praktiziert? „In der Klinik wird einem viel vorgeschrieben: Je nach Erkrankung gibt es ein festes Schema – so wird bei jedem eine Latte an Laborwerten abgefragt. In der Praxis kann ich selbst anhand der Beschwerden des Patienten entscheiden, welche Diagnostik nötig ist“, erläutert die 33-Jährige. So schütze man seine Patienten auch vor Überdiagnostik.

Klinik oder Praxis? Um den richtigen Weg für sich zu finden, bieten sich Famulaturen, das Praktische Jahr oder später die Weiterbildung an. Schon seine Weiterbildungspraxis sollte man sich nach Kriterien aussuchen, die einem wichtig sind, etwa flexible Arbeitszeiten, Leistungsspektrum oder Standort. „Einen guten Überblick gibt der KODEX*. Damit verpflichten sich Ausbilder, jungen Ärzten eine wirtschaftliche Grundlage und eine strukturierte Weiterbildung zu bieten“, sagt Husemann.

Wichtig sei, dass Weiterbilder vermitteln, dass man in der Praxis zwar selbst die Verantwortung trägt, man aber nicht auf sich allein gestellt sei. „In der Regel sind Hausärzte regional und überregional sehr gut vernetzt, etwa über Qualitätszirkel oder den Hausärzteverband und die JADE. So bleibt man im gegenseitigen Austausch, unterstützt sich. Auch Fortbildungen sind dafür wichtig.“ Im Idealfall erklärt einem der Weiterbilder bereits, wie man codiert und abrechnet – so war es bei Jana Husemann.

Wie viele angehende Ärztinnen hatte auch sie vor dem Unternehmer-Sein Respekt. „Mich in wirtschaftliche Aufgaben reinzudenken, ist mir anfangs nicht leicht gefallen“, erzählt sie. „Aber es ist wichtig, sich damit zu befassen! Im Werkzeugkasten bieten wir daher viele Module an, um unternehmerisches Handeln zu lernen.“ Zum Beispiel: Abrechnung nach EBM und GOÄ, Praxisorganisation, Freude mit Formularen oder Vorschriften für Praxisinhaber.

Klinik oder Praxis? „Wer weiß, was er will, kann sich die Praxis nach seinen Vorstellungen gestalten“, sagt Husemann. Das sei ein großer Vorteil gegenüber der Klinik. Vom Leistungsangebot über den Praxisstandort bis hin zur Art der Sprechstunde und der Anzahl der Bereitschaftsdienste hat jeder die Wahl. „Wo die Praxis liegt, ob Stadt oder Land, Villenviertel oder sozialer Brennpunkt, bestimmt das Krankheitsspektrum und den Umgang mit den Patienten mit“, so Husemann. Jeder hat andere Wünsche und daher andere Fragen. In den Seminaren des Werkzeugkastens werden daher verschiedene Praxiskonzepte diskutiert und jeder kann fragen, was ihn beschäftigt. Dann verschwinden auch die Ängste.

Werkzeugkasten für die Niederlassung Modul 1: Praxis oder Klinik?

Nächster Termin: „Hausarzt – nichts für Feiglinge“, 14.04.2016, Freiburg

Das Werkzeugkasten-Seminar richtet sich an Medizinstudierende, Ärzte in Weiterbildung, Klinikärzte, Wieder- und Quereinsteiger. Frisch niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte beantworten Fragen rund um die Weiterbildung und die ambulante Versorgung, darunter Themen wie Regresse, Work-Life-Balance oder Honorar. Das Seminar ist interaktiv, sodass jeder für ihn wichtige Fragen stellen kann.

Anmelden: http://bit.ly/1nKNGDr

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.

Auswahl
Alle der unten angegebenen Newsletter
Spicker, Checklisten und Medizin für die hausärztliche Praxis, berufspolitische News, Inhalt und E-Paper neuer HAUSARZT-Ausgaben, sowie Neues aus Wissenschaft und Organisation
Nachrichten aus der Industrie

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.

Auswahl ändern/abbestellen

Wenn Sie für Ihr bestehendes Newsletter-Abo andere Themen auswählen oder den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.