Eine Verlängerung der QTc-Zeit im EKG auf > 500 msec ist gefährlich, da ein erhöhtes Risiko für vital bedrohliche ventrikuläre Tachykardien (Torsades de pointes) bzw. für den akuten Herztod besteht. Somit tragen Personen mit einem genetisch bedingten Long-QT-Syndrom ein deutlich erhöhtes Risiko für den akuten Herztod. Sie sollten deshalb nach einer Synkope oder einer dokumentierten ventrikulären Tachykardie einen automatischen Defibrillator (ICD) erhalten. Eine QTc-Verlängerung kann aber auch durch eine Vielzahl von Medikamenten induziert werden. Dazu gehören Psychopharmaka (Antidepressiva und Neuroleptika), Antiarrhythmika und Antibiotika bzw. Antimykotika. Bei Patienten mit einer solchen Medikation empfiehlt sich deshalb gelegentlich die Ableitung eines EKGs, um die Gefährdung zu erkennen. Bei einem synkopalen Ereignis oder bei Auftreten von Schwindel sollte bei entsprechender Medikation immer an eine Torsade de pointes gedacht werden. Bei Nachweis einer QTc-Verlängerung muss die Medikation geändert werden.
Quelle: Dresdner Herz-Kreislauf-Tage, 22.-24. Januar 2016)