Eine aktuelle Studie (SPRINT-Studie) hat die Diskussion über den optimalen Zielblutdruck bei Hypertonikern erneut entfacht. Im Rahmen dieser Studie erhielten 9.361 Hypertoniker mit zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren randomisiert entweder die Standardtherapie mit einem Zielwert < 140 mm Hg oder eine intensive Behandlung mit einem Zielwert < 120 mm Hg. Allerdings waren Diabetiker und Patienten nach Schlaganfall ausgeschlossen. In der intensiv behandelten Patientengruppe trat der kombinierte Endpunkt (kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz) um 35 Prozent seltener auf, die Gesamtmortalität wurde um 37 Prozent reduziert. Doch bei der intensiven Strategie traten vermehrt Nebenwirkungen auf, nämlich Hypotonie, Synkopen, Elektrolytstörungen und Niereninsuffizienz. Diese neuen Daten werden die zukünftigen Behandlungsleitlinien beeinflussen.
Im Rahmen der PATHWAY-Studie wurden drei verschiedene Strategien (Spironolacton, Betablocker, Doxazosin) bei Patienten mit einer therapieresistenten Hypertonie verglichen. Die Basistherapie umfasste ACE-Hemmer bzw. AT1-Blocker plus Thiazid plus Kalziumantagonist. Dabei erwies sich Spironolacton als effektivstes Me dikament. Es kam allerdings unter dieser Substanz zu einer geringen Veränderung der Nierenwerte und der Elektrolyte. Der Spironolacton-Effekt korrelierte invers mit dem Plasma-Renin-Spiegel. Die Kombination Amilorid plus HCT führte weder zur Hypo- noch Hyperkaliämie und auch die glykämische Situation verschlechterte sich nicht.
Quelle: Dresdner Herz-Kreislauf-Tage, 22.-24. Januar 2016)