Betreff: "Realitätsfernes Konzept mit Sprengkraft", HA 7, 20.4.16, S. 20
Analog wie Cicero in seiner ersten catilinarischen Rede muss ich als Hausarzt fragen: "Quo usque tandem abutere, Bundes-KBV, patientia nostra?" (Wie lange noch Bundes-KBV missbrauchst du unsere Geduld?)
Wann kapieren der Deutsche Hausärzteverband und die regionalen Landeshausärzteverbände endlich, dass wir Hausärzte durch die facharztdominierten Gremien abgeschafft werden sollen. Die KBV-Vollversammlung setzt deshalb die von der Politik geforderte Parität Hausärzte-Fachärzte nicht um, um uns weiter zu gängeln bzw. wirtschaftlich und finanziell auszutrocknen.
Der KV-Vorsitzende Dr. Gassen will den "grundversorgenden Facharzt" einführen und ihm ist jedes Mittel recht, ein "fachärztliches Primärarztsystem" zu etablieren. Dies geschieht klammheimlich und hinterhältig (in Bayern sagt man hinterfotzig).
Es ist an der Zeit, die Bundes-KV aufzulösen und eine Hausarzt-KV zu schaffen, wo wir unsere hausärztlichen Belange selbst regeln können.
Von den Herren Spezialisten haben wir Hausärzte nichts zu erwarten, außer die weitere Reduzierung unserer Kompetenzen und damit Honoraranteile; letztendlich stehen unsere hausärztliche Existenz und die Königsdisziplin "die Allgemeinmedizin" auf dem Spiel.
Notabene am besten qualifiziert für die Patientensteuerung ist der Facharzt für Allgemeinmedizin. Er kennt am besten die persönliche Biographie des Patienten, sein familiäres, berufliches und soziales Umfeld. Diese Qualifikation können die "Organspezialisten" nicht bieten!
Dr. Ulrich Klus, Kammlach