Wer älter aussieht, als er ist, hat mindestens ein Gen, das andere in dieser Form nicht haben. Das beim Blick ins Gesicht wahrgenommene Alter wird durch bestimmte Varianten eines Gens beeinflusst, berichtet ein internationales Forscherteam in "Current Biology"(doi: 10.1016/j.cub.2016.03.008). Unabhängig von der Zahl an Falten und Pigmentflecken lassen einige dieser Varianten ein Gesicht fast zwei Jahre jünger oder älter erscheinen. Das Gen MC1R kontrolliert offenbar nicht nur die Färbung von Haar und Haut. Auf noch ungeklärte Weise wirkt es sich auch auf die Hautalterung aus.
Die Forscher werteten genetische Daten von 2.700 älteren Niederländern aus, die an einer Langzeitstudie teilnahmen. Jeweils 27 Menschen schätzten das Alter jeder Testperson aufgrund von Porträtaufnahmen. Die Zahl der Gesichtsfalten und Pigmentflecke wurde durch ein Bildanalyseprogramm ermittelt. Als zusätzliche Faktoren berücksichtigten die Forscher Hautfarbe und Häufigkeit der Solariumbesuche. Vier Varianten von MC1R bewirkten, dass der Mensch älter geschätzt wurde, als er war. Männer und Frauen mit zwei der vier Varianten wirkten im Schnitt 1,8 Jahre älter als gleichaltrige ohne einen solchen Gentyp. Der Effekt war bei Männern etwas stärker ausgeprägt als bei Frauen.
Quelle: Wissenschaft aktuell