Für nicht-diabetische Hypertoniker mit zusätzlich erhöhtem kardiovaskulären Risiko dürften als Konsequenz aus der SPRINT-Studie bald strengere Blutdruck-Zielwerte ausgegeben werden. Für eine hierzu vielfach erforderliche antihypertone Dreifach-Kombinationstherapie erscheinen Amlodipin, Valsartan und HCT besonders geeignet.
In der vorzeitig abgebrochenen SPRINT-Studie mit 9.361 Hypertonikern über 50 Jahre mit hohem kardiovas- kulären Risiko, aber ohne Typ-2- Diabetes, war eine intensive systolische Blutdrucksenkung auf <120 mmHg mit durchschnittlich 2,8 Antihypertonika – in der Regel Kalziumantagonist, ACE-Hemmer/Sartan und Diuretikum – der Standardeinstellung auf <140 mmHg mit 1,8 Medikamenten klar überlegen. Nach drei Jahren wurde so eine signifikante Abnahme von kardiovaskulären Ereignissen und Tod um 25 % und der Gesamtmortalität um 27 % erzielt, erläuterte Prof. Martin Hausberg aus Karlsruhe.
Da auch eine Metaanalyse zu 613.000 hypertonen Hochrisikopatienten für jede systolische Blutdrucksenkung um 10 mmHg bis auf < 130 mmHg eine signifikante Reduktion schwerer kardiovaskulärer Ereignisse und Tod um 20 bzw. 13 % nachwies [2], rechnet Hausberg mit einer Änderung der Hypertonie- Leitlinien. Für Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko erwartet er eine pragmatische Empfehlung für einen systolischen Zielwert von < 130 mmHg bei engmaschiger Kontrolle der Nierenfunktion und Elektrolyte.
Ist zum Erreichen einer adäquaten Blutdruckkontrolle eine Dreifach-Kombination erforderlich, geht aufgrund der besseren Therapieadhärenz der Trend klar zu einer Fixkombination mit z. B. Kalziumantagonisten, Sartanen und Diuretika als synergistisch wirksamen Partnern, sagte Prof. Andreas Schuchert, Neumünster. Besondere Vorzüge billigte Schuchert dabei der Fixkombination Amlodipin/Valsartan/HCT (Exforge HCT®) zu, die im ärztlichen Alltag bei hohen Ausgangswerten und unabhängig von Komorbiditäten eine Blutdrucksenkung um bis zu 50 mmHg erlaubt.
Literatur
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- The SPRINT Research Group., N Engl J Med 2015; 373(22): 2103-2116
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- Ettehad D et al: Lancet 2016; 387(10022): 957-967
Quelle: Pressekonferenz der Novartis Pharma GmbH "SPRINT und Co.: Neue Ziele in der Hypertonie-Therapie?", Frankfurt/M., 14.03.16