Ein Autoimmundiabetes, der sich nach dem 35. Lebensjahr mani-festiert, wird als "late onset auto-immune diabetes of adults" (LADA) bezeichnet. Meist sind solche Patienten schlank und zeigen eine langsame Krankheitsprogression. Doch bei einem Teil der Patienten finden sich zumindest auch Teil-aspekte eines metabolischen Syndroms, was beim klassischen Typ-1-Diabetes sehr selten ist. Deshalb werden sie initial häufig als Typ-2-Diabetiker fehlklassifiziert. Die Glutamat-Decarboxylase-Antikörper (GADA) sind in der Regel nachweisbar und das C-Peptid ist niedrig.
Im Unterschied zum Typ-1-Diabetiker sind LADA-Patienten über mindestens sechs Monate nicht insulinpflichtig, viele Patienten kommen sogar über viele Jahre ohne Insulin aus. Ein niedriger GADA-Titer geht mit einer länger anhaltenden Insulinreserve einher. Als initiale Therapie empfehlen sich nicht Sulfonylharnstoffe, da darunter sich die Insulinreserve schneller erschöpft. Günstiger sind Gliptine, die bei LADA-Patienten ähnlich gut wirksam sind wie beim Typ-2-Diabetes.
Quelle: Diabetes-Kongress, 4.-7.5.2016, Berlin