Fast jede zweite Gemeinde in Baden-Württemberg befürchtet, dass es in den nächsten fünf Jahren keinen Hausarzt mehr vor Ort geben wird – das sind die Ergebnisse einer Umfrage der Perspektive Hausarzt Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse und dem Gemeindetag Baden-Württemberg. Rund zwei Drittel der 220 befragten Gemeinden fühlen sich im Moment noch ausreichend versorgt, die Mehrheit befürchtet aber eine dramatische Verschlechterung der Situation in den kommenden Jahren. 50 Prozent der befragten Bürgermeister reagieren passiv auf den drohenden Hausärztemangel und planen keine Maßnahmen zur Sicherung der Hausarztversorgung. Die andere Hälfte setzt sich aktiv mit dem Thema auseinander und stellt dem neuen Arzt günstige Praxis- und Wohnräume zur Verfügung oder gründet ein kommunales medizinisches Versorgungszentrum (MVZ). Jede zehnte Kommune nutzt die Praxisbörse der Perspektive Hausarzt im Hausärzteverband Baden-Württemberg, um junge Allgemeinmediziner für sich zu gewinnen. In der Praxisbörse können sich Praxen, Gemeinden und Landkreise dem medizinischen Nachwuchs präsentieren und online auf Nachfolgersuche gehen. Die Zahlen zeigen, dass die Hausarztsuche im Web auf großes Interesse stößt und schon heute von vielen Ärzten und Gemeinden in Anspruch genommen wird. (jr)
Zur Praxisbörse der Perspektive Hausarzt Baden-Württemberg: perspektive-hausarzt-bw.de/praxisboerse