Impfungen gehören zu den effektivsten Präventionsmaßnahmen in der Medizin. Besonders Säuglinge, Kinder und Jugendliche profitieren von einem konsequenten Impfmanagement. Wir Hausärzte stehen in der Verantwortung, alle unsere Patienten bzw. ggf. deren Eltern über das Thema Impfen aufzuklären und zeitgerecht zu impfen. Das Praxisteam sollte ein komplettes Impfmanagement aufbauen.
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Kenntnis der aktuellen Impfempfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut). Die aktuellen Empfehlungen werden jedes Jahr im Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts veröffentlicht (www.rki.de).
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Sachgerechte Logistik und Bevorratung der Impfstoffe im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen 2 – 8 °C.
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Schulung mit Updates im Praxisteam, um die Patienten entsprechend beraten zu können.
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Vor jeder Impfung muss eine Aufklärung erfolgen. Dabei ist vom Gesetzgeber eine mündliche Aufklärung vorgesehen. Diese kann allerdings durch Unterlagen in Textform (z.B. praxisinternes Informationsblatt oder Aufklärungsbögen des Deutschen Grünen Kreuzes – www.dgk.de) unterstützt werden.
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Zu jedem guten Impfmanagement gehört ein funktionierendes Recallsystem, mit dem die Patienten an Impftermine oder Auffrischungsimpfungen erinnert werden.
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Jede Impfung zählt. Auch Grundimmunisierungen, die vor Jahren begonnen und dann unterbrochen wurden, werden fortgesetzt. Es muss keine neue Grundimmunisierung begonnen werden.
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Die Zeitabstände zwischen den Impfungen der Grundimmunisierung werden vom Hersteller vorgegeben und dürfen nicht verkürzt werden.
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Bei Säuglingen und Kleinkindern wird in den M. vastus lateralis, bei größeren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den M. deltoideus geimpft. Eine Impfung in den M. gluteus ist nicht mehr lege artis!
Eine aktuelle Impftabelle haben wir für Sie zusammengestellt.
Deutscher Hausärzteverband, Ausschuss Pädiatrische Versorgung, Vorsitzender: Dr. Rolf Thelen, Kontakt: dr.rolf.thelen@t-online.de
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