Bisher war NMH/Marcumar® der Standard bei der Antikoagulation im Rahmen der Kardioversion. Doch nach den Ergebnissen der ENSURE-AF-Studie ist das NOAK genau so effektiv und sicher.
"Da bei der Kardioversion thromboembolische Ereignisse auftreten können, sollte diese nur unter einer effektiven Antikoagulation durchgeführt werden", so Professor Andreas Götte, Paderborn. Bisher erfolgte diese mit einem NMH, wobei überlappend auch direkt Marcumar® gegeben wurde. Das NMH wurde dann abgesetzt, wenn der INR-Wert = 2 war. Die Kardioversion wird dann im Allgemeinen nach 3 Wochen durchgeführt.
Doch nach den Ergebnissen der ENSURE-AF-Studie* ist das NOAK Edoxaban (Lixiana®) hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit dem Vitamin K-Antagonisten nicht unterlegen.
Die Patienten erhielten im Rahmen dieser Studie randomisiert entweder 60 mg Edoxaban einmal täglich oder Enoxaparin überlappend mit Warfarin. Bei Patienten mit einer GFR < 50 ml/min oder einem Köpergewicht = 60 kg oder einer P-gp-Inhibi- tor-Therapie wurde die Enoxaparin-Dosis auf 30 mg reduziert. Insgesamt ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Patientengruppen, weder im Hinblick auf die Wirksamkeit noch die Sicherheit. Der primäre Endpunkt (Schlaganfall, systemische Embolie, Myokardinfarkt und kardiovaskulärer Tod) wurde unter Edoxaban nach 28 Tagen bei 0,5 Prozent, unter NMH/Warfarin bei 1,0 Prozent der Patienten dokumentiert. Dieses Ergebnis war unabhängig davon, ob die TEE-guided-Strategie mit früher Kardioversion oder die konventionelle Vorgehensweise mit der Kardio-version nach 3-wöchiger Antikoagulation gewählt wurde. Die Blutungsrate war insgesamt sehr gering. Auch hier ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.
*ENSURE-AF: EdoxabaN vs. warfarin in subjectS UndeRgoing cardiovErsion of Atrial Fibrillation
Quelle: Pressekonferenz auf dem ESC: "ENSURE-AF: Lixiana® for Stroke Prevention in AF Patients Undergoing Cardioversion", 30.8.16 in Rom, Veranstalter: Daiichi Sankyo