Hiermit loggen Sie sich bei DocCheck-Login aus.
Abbrechen

Zu guter LetztHans Schaefer

Nach dem Medizinstudium von 1925 bis 1930 in München, Königsberg, Düsseldorf und Bonn promovierte und habilitierte sich Hans Schaefer 1931/33 in Bonn. Dort war er von 1930 bis 39 Assistent am physiologischen Institut, ab 1935 Privatdozent und wurde 1939 stellvertretender Direktor.

Ab 1940 wurde ihm die Leitung der Abteilung für experimentelle Pathologie am Kerkhoff-Institut für Kreislaufforschung in Bad Nauheim übertragen, dessen Direktor er ab 1941 wurde. Zugleich erhielt er eine außerordentliche Professur für Physiologie und ab 1949 die ordentliche Professur an der Universität Gießen.

1950 erhielt Schaefer einen Ruf als ordentlicher Professor für Physiologie an die Universität Heidelberg. Dort gründete er 1960 das Institut für Sozial- und Arbeitsmedizin, wo er im Auftrag des baden-württembergischen Landtages bis zu seiner Emeritierung 1974 ehrenamtlicher Direktor war.

1948 zählte er zu den Mitbegründern der Max-Planck-Gesellschaft, wurde 1954 zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Heidelberg und 1957 zum Mitglied der New York Academy of Science sowie 1958 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher/Halle. Er gründete 1962 die deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention, deren Präsident er von 1965 bis 1974 war.

Von 1973 bis 1981 war er Mitglied des Bundesgesundheitsrates und dessen Sprecher. In dieser Zeit förderte er maßgeblich die Entwicklung der Allgemeinmedizin. Wesentliche Ursache dafür war sein Buch "Plädoyer für eine neue Medizin" (1). Dazu schrieb Hans Halter im Spiegel 1980: "Hans Schäfer hat 50 Jahre nach seiner Bestallung zum Arzt erkannt, daß die therapeutischen Leistungen der naturwissenschaftlichen Heilkunde sehr viel geringer sind, als man bisher "im Taumel großer und unbezweifelbarer Siege der Medizin" angenommen hatte. Sein Rat: "Die beste Lebensversicherung ist Gelassenheit und Anpassung." (…) "Der alte Herr empfiehlt den Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Hetze, Ehrgeiz, Stress". Gegen die "Killer" sei von den Doktoren kein wirksamer Beistand zu erwarten: "Die Behauptung, Krankheit lasse sich durch medizinische Maßnahmen verhüten, trifft jedenfalls bei den großen "Killern‘‘ nicht zu."

Als erster Lehrstuhlinhaber und erster Lehrbuchautor der Bundesrepublik für Sozialmedizin sowie als Gründer der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention gehörte Schaefer seit den 60er Jahren zu den wichtigsten Sozialmedizinern der Bundesrepublik. Gemeinsam mit Maria Blohmke, Christian von Ferber und Karl Peter Kisker (Hrsg.) publizierte er das Handbuch der Sozialmedizin (2).

Mit Eckart Sturm, der den zweiten Lehrauftrag für Allgemeinmedizin in Göttingen erhielt, editierte er (1986) als Herausgeber den Band 3 der Reihe "Patientenorientierte Allgemeinmedizin" mit dem Titel "Der kranke Mensch". Die Gedanken in diesen Publikationen wurden später in das bio-psychosoziale Medizinkonzept und Arztbild des Murrharter Kreises (eine Initiative der Bosch-Stiftung) übernommen.

Bereits 1975 wurde Hans Schaefer mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er erhielt eine Zahl weiterer Ehrungen und wurde nicht müde, auch in seinem Ruhestand in Medien, Publikationen und kirchlichen Akademien für die Entwicklung einer neuen Medizin zu werben, und nahm zu medizinethischen Fragen Stellung.

Quelle: Archiv Biographien des Forschungsschwerpunkts Zeitgeschichte, Udo Schagen, Sabine Schleiermacher, Institut für Geschichte der Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Literatur:

  1. R. Piper Verlag, München,1979

  2. Bd. I: Grundlagen und Methoden der Sozialmedizin; Bd. II: Epidemiologie und präventive Medizin; Bd. III: Sozialmedizin in der Praxis. Stuttgart 1975; 1977; 1976

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.