Der neue Facharztvertrag kommt bei den niedergelassenen Urologen in Baden-Württemberg gut an. Bereits zwei Monate nach Vertragsunterschrift haben insgesamt 203 Ärzte ihre Teilnahme erklärt. Versorgungsstart war der 1. Oktober. Profitieren können alle Versicherten von AOK Baden- Württemberg und Bosch BKK, die am Hausarztprogramm teilnehmen und sich bei einem Urologen einschreiben oder bereits am angeschlossenen Facharztprogramm teilnehmen.
Gerade bei urologischen Erkrankungen, die häufig sehr sensible Bereiche betreffen, wünschen sich Ärzte und Patienten mehr Zeit. "Der neue Facharztvertrag räumt Gespräch, Beratung und partnerschaftlicher Entscheidungsfindung einen zentralen Stellenwert ein, auch wenn die apparative Medizin in Diagnostik und Therapie natürlich weiterhin ihren festen Platz hat", so Dr. Christopher Hermann, AOK Baden-Württemberg. Dazu wurde eine Systematik erarbeitet, die den krankheitsspezifisch unterschiedlichen Zeitaufwand in adäquaten Vergütungsgruppen abbildet.
Dr. Thomas Heyer, Hausärzteverband Baden-Württemberg, betont weitere Vorteile der koordinierteren Versorgung durch die enge vertragliche Verknüpfung von Hausarzt- und Facharztverträgen: "Der Patient erhält innerhalb von zwei Wochen einen Facharzttermin, im Akutfall noch schneller. Und die Versorgung funktioniert insgesamt deutlich strukturierter." Dafür sorgen unter anderem ein vertraglich klar geregelter Informationsfluss (zum Beispiel für Begleitschreiben und Befundbericht) und eine optimierte Medikamentenversorgung.