Ein persistierendes Foramen ovale (PFO) ist im Regelfall eine harmlose und bedeutungslose Normvariante. Die Vorstellung, dass sich über die Verbindung von rechter und linker Herzkammer eine paradoxe Embolie entwickeln kann, die zu einem Schlaganfall führt, hat jedoch weltweit interventionelle Kardiologen auf den Plan gerufen. Drei große randomisierte Studien konnten allerdings keinen Effekt des Schirmchenverschlusses des PFOs auf Schlaganfallraten belegen, weil die Ereignisrate sehr klein ist. Selbst eine Antikoagulation sei bei PFO nach kryptogenem Schlaganfall wahrscheinlich nur angezeigt bei Embolien in der Vorgeschichte, meinte Prof. Darius Günther Navabi aus Berlin, gab aber zu: "Wir bewegen uns da im evidenzarmen Raum".
Quelle: 89. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Mannheim, 21.–24.09.2016