Bei den atherothrombotischen Erkrankungen besteht eine Koinzidenz, d. h. bei der Mehrzahl der betroffenen Patienten ist mehr als eine Gefäßregion betroffen. Auch wenn die PAVK nur selten zum Tod führt, so ist sie doch eine wichtige Markererkrankung. So haben PAVK-Patienten ein vierfach erhöhtes Risiko für einen Myokardinfarkt und ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Mit anderen Worten, dem PAVK-Patienten droht Herz- und Hirninfarkt.
Klagt ein Patient über Beschwerden, die i. S. einer Claudicatio intermittens an eine PAVK denken lassen, so sollte nach der körperlichen Untersuchung, genauer gesagt der Erfassung des Pulsstatus und der Gefäßauskultation zunächst mittels Blutdruckmessung der Knöchel-Arm-Druck-Quotient (Ankle-Brachial-Index = ABI) bestimmt werden. Ein ABI-Wert > 0,9 ist normal, ein Wert zwischen 0,75 und 0,9 spricht für eine leichte, zwischen 0,5 und 0,75 für eine mittelschwere und < 0,5 für eine schwere PAVK. Bei einem pathologischen Wert sollte anschließend eine Farbcodierte Duplex-Sonographie durchgeführt werden. Die primäre Durchführung einer bildgebenden Gefäßdarstellung mittels CT oder MRT ist nicht sinnvoll und sollte deshalb nicht veranlasst werden.
Quelle: Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA), 7.-10.9.2016 in Dresden