„Es ist ein dickflüssiges Gefühl im unteren Gehirn, so wie wenn jemand deinen Kopf aufgeknackt hat und deine grauen Zellen durch klebrige Marmelade ersetzt hat.“ (Zitat von einem Diabetiker aus dem Internet). Hohe postprandiale Blutzuckerwerte sind von hoher therapeutischer Relevanz, sie sollten in keinem Fall im Alltag vernachlässigt werden.
Nachdem die limitierenden Faktoren des HbA1c erkannt wurden, erlebt die Therapie der postprandialen Hyperglykämie ein Revival. Denn „ein ‚schlechter‘ HbA1c ist evident für eine schlechte Prognose, ein ‚guter‘ HbA1c garantiert aber nicht automatisch eine günstige Prognose!“, berichtete Dr. Thorsten Siegmund aus München.
Die Auswirkungen von akuten Blutzuckerspitzen machte Prof. Thomas Forst, Mainz, deutlich: Die Folgen sind u.a. Gerinnungsstörungen, Proteinkinase-C-Aktivierung, Zelladhäsion, akute Inflammation und oxidativer Stress. Blutzuckerschwankungen sollten laut Forst in den nächsten Jahren zunehmend das therapeutische Vorgehen beeinflussen. Eine Verringerung des postprandialen Blutzuckeranstiegs konnte u.a. mittels Liraglutid (Victoza®) vs. Placebo und Insulin aspart (Novorapid® ) vs. Humaninsulin in Studien erzielt werden, so Siegmund. (LS)
Quelle: Symposium von Novo Nordisk „Postprandiale Hyperglykämie – der vernachlässigte Zwilling der Diabeteseinstellung?“, 10. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)