Schon zu Beginn der Demenz werden spezielle Hirnzellen geschädigt, die für das Orientierungsvermögen nötig sind. Daher leiden viele Alzheimer-Patienten schon im Frühstadium unter Orientierungsstörungen. Ursache dafür sind offenbar Ablagerungen des Tau-Proteins in Gitterzellen des Gehirns, berichten amerikanische Mediziner (DOI: 10.1016/j.neuron.2016.12.023). Diese vernetzten Neuronen dienen der Orientierung und zielgerichteten Bewegung im Raum. Experimente mit Mäusen zeigten, dass nur die erregenden, nicht aber die hemmenden Formen der Gitterzellen von den schädlichen Ablagerungen betroffen sind.
Derart aus dem Gleichgewicht gebracht, kann das Neuronennetzwerk seine Aufgabe als natürliches Navigationssystem nicht mehr erfüllen, schreiben die Forscher. Ihre Ergebnisse könnten für eine Frühdiagnose der Alzheimer-Demenz und die Entwicklung neuer symptomatischer Therapien hilfreich sein. „Wir wissen noch nicht, wie hoch der Prozentsatz an gesunden Gitterzellen mindestens sein muss, damit eine korrekte Orientierung gewährleistet ist“, sagt Gustavo Rodriguez von der Columbia University. Es sei auch nicht bekannt, ob sich das System wiederherstellen lässt, nachdem es geschädigt wurde.
Quelle: Wissenschaft aktuell