Sich mal eben cool eine anstecken und gepflegt weiter flirten und spionieren. Das kam bei James Bond häufiger vor, doch ist mittlerweile nicht mehr so: Im Laufe der Bond-Filmreihe raucht der wohl bekannteste Spion der Filmgeschichte immer weniger, nach 2002 sogar gar nicht mehr. Fortan greifen höchstens noch seine Gespielinnen zum Glimmstängel – und das heute zwar tendenziell seltener als früher, jedoch immer noch und gerne demonstrativ. Das berichten zwei Forscher aus Neuseeland (DOI: 10.1136/tobaccocontrol-2016-053426), nachdem sie sich den Spaß gemacht hatten, die dargestellten Rauchgewohnheiten in allen 24 Titeln der Filmreihe zu analysieren – von „James Bond jagt Dr. No” (1962) bis „Spectre” (2015). Außerdem beobachteten die beiden, dass bereits seit den späten 60ern Hinweise in den Filmen auftauchen, dass Rauchen ungesund ist. Auch wenn die beiden Forscher ihre Ausführungen mit einer Prise Humor würzen und etwa den generell sehr risikofreudigen Lebensstil von James Bond bemerken, hat ihre Analyse durchaus einen ernsthaften Hintergrund.
Denn wenn in Filmen geraucht wird, kann das Jugendliche zum Rauchen anstiften. Das zeigen frühere Untersuchungen. Am meisten rauchte Bond in den 60ern. Damals war er in 83 Prozent der Filme Raucher und es dauerte meist nur rund 20 Minuten, bis seine erste Zigarette glomm. Das wurde bis in die 90er immer weniger, teilweise griff er sogar gar nicht zur Zigarette. Seine endgültig letzte steckte er sich in „Stirb an einem anderen Tag” (2002) an. Überraschend früh wird in Bond-Filmen andererseits auch auf die Gesundheitsrisiken des Rauchens hingewiesen, erstmals 1967 in „Man lebt nur zweimal”. Witzigerweise ist es ausgerechnet ein Bösewicht, der Bond mit einem Röntgengerät nach versteckten Waffen durchsucht und zu ihm sagt: „Sie rauchen zu viel. Spüren Sie nicht schon einen kleinen Druck auf der Brust?” Und Blofeld, einer der prägnantesten Gegenspieler Bonds, bemerkt im selben Film süffisant: „Es wird nicht das Nikotin sein, das Sie umbringt, Mr. Bond.” und gewährt ihm eine Zigarette.
Quelle: Wissenschaft aktuell