Jugendliche haben häufig psychosoziale Probleme und ein riskantes Gesundheitsverhalten. Den Hausarzt suchen sie eher wegen interkurrenter banaler Erkrankungen auf. Um herauszufinden, wie Hausärzte erreichen können, dass Jugendliche sich bezüglich ihrer Probleme öffnen, wurde eine repräsentative Stichprobe von 15jährigen Schülern in Frankreich befragt. 90 Prozent hatten im letzten Jahr Kontakt zu ihrem Hausarzt, sprachen aber über gesundheitliche wie persönliche und soziale Probleme am häufigsten mit den Eltern.
Der zweitwichtigste Ansprechpartner waren Freunde, wobei nur Mädchen gesundheitliche Probleme im Freundeskreis thematisierten, während Jungen diese am zweithäufigsten mit dem Hausarzt besprachen. Um über Probleme beim Hausarzt zu sprechen waren den Jugendlichen Ehrlichkeit und Offenheit am wichtigsten, dazu gehörte besonders Vertraulichkeit und für ihr Verhalten nicht verurteilt zu werden.
Fazit: Jugendliche besprechen gesundheitliche und persönliche Probleme eher mit Eltern und Freunden – wenn sie sich dennoch dem Hausarzt anvertrauen wollen, sind ihnen vor allem Vertraulichkeit und Akzeptanz ohne Verurteilung wichtig.
Literatur: Tudrej BV, Heintz AL, Ingrand P, Gicquel L and Binder P. What do troubled adolescents expect from their GPs? European Journal of General Practice 2016, DOI: 10.1080/13814788.2016.1216541.