Neben neuen Biomarkern könnten schon bald mathematische Modelle und Verfahren im Bereich der strukturellen Bildgebung die Psychiatrie in revolutionärer Weise verändern; denn die Datenmengen, die zum Verständnis des Gehirns und psychischer Störungen analysiert werden, sind immens. So lassen sich mit mathematischen Modellen Verhaltensmuster analysieren, die die Einschätzung des Krankheitsbildes durch den Therapeuten ergänzen.
Dies dürfte vor allem bei Suchtpatienten von Bedeutung sein. „Man hofft, mit komputationalen Ansätzen und mathematischen Methoden sogar psychische Erkrankungen vorhersagen zu können“, so Professor Andreas Heinz, Berlin.
Die Digitalisierung eröffnet auch für die Psychiatrie neue Möglichkeiten. So wird man in Zukunft nicht nur Bewegungsabläufe sondern auch emotionale und kognitive Befindlichkeiten mittels „Smart Watches“ messen können. Es gibt bereits Befunde, dass sich eine Demenz frühzeitig aus der Analyse von Bewegungsmustern erkennen lässt.
Quelle: Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) (23. bis 26. November 2016 in Berlin).