Mittels Fragebogen und ergänzend in Fokusgruppen wurden Diabetespatienten in Südengland befragt, was aus ihrer Sicht die Diabetesbehandlung schwierig macht. Diabetiker, die nicht regelmäßig zu ihrem Hausarzt gingen, wurden gezielt auch angeschrieben. 83 Prozent der Befragten gaben im Fragebogen eine sehr regelmäßige Tabletteneinnahme an. 61 Prozent gaben an, ihren HbA1c Wert zu kennen; diese Teilnehmer waren aber nicht besser eingestellt. In den Fokusgruppen wurden die Angaben zur Therapietreue bekräftigt, wobei auch das Unbehagen, Tabletten dauerhaft einnehmen zu müssen, thematisiert wurde. Medikamente wurden als Möglichkeit gesehen, fehlende Lebensstiländerungen auszugleichen. Insbesondere eine Ernährungsumstellung fiel Teilnehmern schwer und sie beklagten fehlende Beratung und Unterstützung. Es wurde außerdem klar, dass viele Teilnehmer ihren HbA1c Wert zwar nennen konnten, aber nicht wussten, was er bedeutet.
Fazit: Bei den befragten Diabetikern scheitert die gute Einstellung weniger an der Tabletteneinnahme, als an der Umsetzung von Lebensstiländerungen. Mehr konkrete Beratung dazu und eine verständliche Erklärung des HbA1c Wertes könnten helfen.
Literatur: Elliott AJ, Harris F, Laird SG. Patients’ beliefs on the impediments to good diabetes control: a mixed methods study of patients in general practice. Br J Gen Pract 2016. DOI: 10.3399/bjgp16X687589.