Die Ansprüche an eine ICD-Therapie sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Primärprophylaxe des plötzlichen Herztodes bei Patienten mit Herzinsuffizienz basiert aktuell nur auf der Einschränkung der linksventrikulären Auswurffraktion, wobei eine EF ≤ 35 Prozent das entscheidende Kriterium darstellt. „Dabei ist zu bedenken, dass nur bei 1-4 Prozent dieser Patienten jährlich ein rhythmogenes Ereignis auftritt, was eine Schockabgabe zur Folge hat“, so PD Carsten W. Israel, Bielefeld. Dazu kommt, dass ca. 70 Prozent der Patienten, die einen plötzlichen Herztod erleiden, eine EF > 35 Prozent haben. Deshalb ist es sinnvoll, bei der Indikationsstellung auch andere Risikofaktoren und Komorbiditäten zu berücksichtigen, wobei ein synkopales Ereignis einen sehr hohen prädiktiven Wert hat.
Quelle: Dresdner-Herz-Kreislauf-Tage, 27.–29. Januar 2017 in Dresden