Die Einnahme von Fluorchinolonen wird immer wieder mit einem erhöhten Risiko für Aortenaneurysmen (AA) und -dissektionen (AD) in Verbindung gebracht. Derzeit reicht die Evidenz aus Studien aber nicht, um dahingehend die Fachinformationen für Fluorchinolone anzupassen.
Das hat der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) bei der Europäischen Arzneimittelagentur entschieden, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im „Bulletin zur Arzneimittelsicherheit“ berichtet. Zwei Studien aus 2015 zeigten ein zweifach erhöhtes Risiko von AA und AD, wenn Patienten Fluorchinolone erhielten. Wegen methodischer Mängel bestätigt der PRAC aber keinen Kausalzusammenhang. Dennoch sollten Ärzte bei Patienten mit Risikofaktoren für AA oder AD das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Fluorchinolonen und mögliche Alternativen sorgfältig abwiegen, so der Ausschuss.