Die Idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine degenerative Erkrankung, die immer noch nicht kausal behandelt werden kann. Ziel einer Therapie kann daher nur sein, die fibrotischen Umbauprozesse möglichst effektiv zu verzögern. Dabei ist ein früher Therapiebeginn von unbedingter Relevanz.
Prof. Michael Kreuter, Universitätsklinikum Heidelberg, stellte neue Daten einer Anwendungsbeobachtung von Nintedanib (OFEV®) vor, welche in der realen klinischen Praxis eine entscheidende Verlangsamung der pulmonalen Degeneration belegen. Untersucht wurden 60 Patienten, die Nintedanib im Rahmen der klinischen Routine erhalten hatten. Die mittlere Beobachtungsdauer betrug 11 Monate. Bei knapp der Hälfte der Patienten konnte der Krankheitsverlauf über 9 Monate stabilisiert werden. In der Praxis war Diarrhö die häufigste Nebenwirkung (13 %), jedoch setzten 97 % der Patienten die Behandlung mit Nintedanib fort [1].
Eine aktuelle Auswertung der Follow-up Studie INPULSIS®-ON bestätigte, fährt Kreuter fort, dass auch über einen Therapiezeitraum von drei Jahren eine konsistente Reduktion der FVC*-Abnahme zu beobachten war [2]. Daher, resümiert der Pneumologe, profitiert der Patient unbedingt von einem möglichst frühzeitigen Beginn der Medikation, wenn also noch nicht zu viel Lungenfunktion verloren ist.
*FVC: Forcierte exspiratorische Vitalkapazität (das Lungenvolumen, das nach maximaler Einatmung forciert ausgeatmet werden kann)
Quelle: Pressekonferenz: IPF: Interdisziplinäres Therapiemanagement – der Patient im Fokus. 58. Kongresses der DGP, Stuttgart, 24. März 2017; Veranstalter: Boehringer Ingelheim
Literatur:
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1 Brunnemer E et al: Ann. Meet. Eur. Respir. Soc. (ERS) 2016. Poster 2093
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2 Crestani B et al: Eur Respir J 2016; DOI: 10.1183/13993003.congress-2016. OA4960