Phenprocoumon (z.B. Marcumar®) ist der in Deutschland übliche Vitamin-K-Antagonist (VKA), während international am häufigsten Warfarin eingesetzt wird, die Vergleichssubstanz in den randomisierten klinischen Studien zu NOAKs.
In der neuen Versorgungsstudie CARBOS wurden retrospektiv die Daten von rund 35.000 deutschen VHF-Patienten ausgewertet, die im Zeitraum Januar 2013 bis März 2015 mit Phenprocoumon (n=16.179) oder NOAKs behandelt wurden, darunter 3.633 Patienten mit Apixaban (Eliquis®). Das Risiko für schwere Blutungen war unter dem Faktor-Xa-Hemmer relativ um 32% reduziert (p=0,008), das Risiko für gastrointestinale Blutungen war um 47% (p<0,001) und für jegliche Blutungen um 20% (p=0,002) geringer als unter Phenprocoumon, berichtete Prof. Martin Moser vom Herzzentrum Bad Krozingen.
In der adjustierten Analyse bei den 2.231 Patienten (61%), die mit der Standarddosis von 5 mg Apixaban zweimal täglich behandelt wurden, ergaben sich ganz ähnliche Ergebnisse wie in der Gesamtgruppe. Schwere Blutungen waren um 34%, GI-Blutungen um 50% und jegliche Blutungen um 25% verringert [1]. NOAKs sollten in der Schlaganfallprophylaxe bei VHF-Patienten nach der europäischen Leitlinie gegenüber VKA bevorzugt werden, erinnerte Moser. In der Zulassungsstudie ARISTOTLE mit insgesamt mehr als 18.000 VHF-Patienten wurde mit Apixaban vs. Warfarin die Rate von Schlaganfällen oder systemischen Embolien relativ um 21% verringert, das Risiko für schwere bzw. intrakranielle Blutungen war um 31% bzw. 58% reduziert.
Quelle: „5 Jahre Apixaban in der Schlaganfallprophylaxe bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern”, Pressegespräch, DGK Mannheim, April 2017
Literatur: 1 Hohnloser S et al: Clin Res Cardiol 2016