Das Dilemma der Parkinson-Diagnostik ist: Wenn sich die ersten motorischen Symptome zeigen, sind bereits mehr als 50 Prozent der dopaminergen Neurone im Mittelhirn abgestorben. Deshalb sollte man auf Frühsymptome achten. Dazu gehören dezente Veränderungen der Armbewegung, der Feinmotorik und/oder des Schriftbildes.
Aber auch Störungen der Geruchswahrnehmung, chronische Verstopfung, Depressionen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Störungen des REM-Schlafs, können Ausdruck dieser Erkrankung sein. Ursache ist das fehlgefaltete Protein Alpha-Synuclein, das sich in den erkrankten Nervenzellen ablagert und andere Nervenzellen quasi anstecken kann, so dass auch diese das fehlgebildete Protein bilden.
Die Erkrankungstypischen Ablagerungen von Alpha-Synuclein finden sich auch außerhalb des Gehirns, nämlich im Darm, in den Speicheldrüsen und in der Haut. Somit kann man bei Risikopatienten heute die Erkrankung vor Ausbruch der motorischen Symptome mittels einer Hautprobe nachweisen. Was die Prävention betrifft, so wird mit körperlicher Aktivität das Erkrankungsrisiko um ca. 40 Prozent gesenkt. Nach neuen Erkenntnissen sollte die medikamentöse Therapie mit Dopamin und Dopamin-ähnlichen Substanzen möglichst früh beginnen.
Quelle: Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 20.-23.8.2017, Leipzig