Bei der Transitionsmedizin sind Hausärzte oft noch außen vor, kritisierte Allgemeinmediziner Dr. med. Dipl.-oek. Bernhard Riedl anlässlich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Transitionsmedizin Mitte November. Bisher gebe es in Deutschland nur wenige Modelle zur Transitionsmedizin – und in diesen spielten Hausärzte keine Rolle, wird Riedl im Newsletter des Bayerischen Hausärzteverbands zitiert. Dabei sei ein koordinierter Übergang vom Pädiater zum Hausarzt besonders wichtig. Denn Studien zeigten, dass sich der Krankheitsverlauf oft verschlechtere, wenn chronisch kranke Kinder und Jugendliche ungesteuert in die Erwachsenenversorgung wechselten. Plötzlich erhielten sie keine Anweisungen mehr, sondern müssten selbst ihre Erkrankung managen. Die Pubertät als oft schwierige Lebensphase könne dies noch erschweren. Laut Riedl haben sich Transitionskonferenzen bewährt, in denen Ärzte und nichtärztliche Gesundheitsberufe wie Ergotherapeuten sich abstimmen, die relevanten Informationen gezielt übergeben und die Jugendlichen im Umgang mit ihrer Erkrankung schulen. In "Transitioncamps" würden solche Workshops mit Aktivitäten verbunden, das sei bei Jugendlichen sehr beliebt.