Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat den Einsatz von Physician Assistants im Blick. Das macht Annette Widmann-Mauz, Staatssekretärin im Ministerium, in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Veronika Bellmannn (CDU) deutlich. Den Status der Arztassistenten hält die Regierung dabei noch für unklar. "Physician Assistants stehen teilweise in Konkurrenz zu den Angehörigen der bundesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe und es stellt sich die Frage nach der Abgrenzung zu anderen, bereits bestehenden Berufsgruppen im Gesundheitswesen."
Der Deutsche Hausärzteverband sieht ein mögliches Erstarken der Arztassistenten kritisch. "Wir wehren uns entschieden gegen Gedankenspiele, hausärztliche Aufgaben auszulagern", betonte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt. Statt Substitution setzt der Verband auf die Delegation an speziell für die Hausarztpraxis ausgebildete Fachkräfte wie die VERAH.
Bellmann wollte in ihrer Anfrage wissen, wie die Ausbildung der Arztassistenten gestaltet sei und inwiefern sie den Fachkräftenotstand im ländlichen Raum lindern könnten. In ihrer Antwort vom 20. Dezember räumt Widmann-Mauz ein, dass die Ausbildung aktuell nicht gesetzlich geregelt sei.
Bei der Erarbeitung eines Aktionsplans zur Novellierung der Gesundheitsfachberufe wolle sich das Ministerium einbringen "und dabei auch das Thema der "arztentlastenden Tätigkeiten" mit den entsprechenden versorgungsrechtlichen Auswirkungen einbeziehen", kündigte sie an.
Bislang seien Arztassistenten vor allem im Krankenhaus zu finden. "Ziel des Berufsbildes soll sein, Ärzte auch in medizinischer Hinsicht zu unterstützen und hierdurch bei ihrer Arbeit zu entlasten", sagt Widmann-Mauz für das BMG. "Schwerpunkte des Berufs sollen delegierbare patientenbezogene Tätigkeiten sein wie Mitwirkungen bei Diagnoseerstellungen, komplexen Untersuchungen, Eingriffen und bei Notfallbehandlungen sowie allgemeines Prozess- und Fallmanagement und ärztliches Prozess- und Dokumentationsmanagement."