"Die Bewertung des Therapieerfolgs bei depressiven Patienten sollte sich nicht nur auf die negativen Effekte wie gedrückte Stimmung beschränken", so PD Dr. Michael Landgrebe, Agatharied. Für den Patienten sei es noch wichtiger, wieder Lebensfreude genießen zu können. Auch das Wiedererlangen der sozialen Funktionstüchtigkeit und das Überwinden der Interesselosigkeit habe große Priorität.
Dies gelingt mit dem Antidepressivum Agomelatin (Valdoxan®). Die Substanz verfügt über zwei synergistische Wirkmechanismen. Sie wirkt als MT1/MT2-Agonist melatonerg, wodurch gestörte zirkadiane Rhythmen resynchronisiert werden. Darüberhinaus führt die 5-HT2c-antagonistische Wirkung indirekt zu einer Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin im frontalen Kortex. "Dieses Zusammenspiel durchbricht die Anhedonie, der Patient erfährt wieder Lebensfreude und entwickelt Interessen", so Professor Siegfried Kasper, Wien.
In einer placebokontrollierten Studie wurden nach einer sechsmonatigen Behandlung die Scores für die Domänen Arbeit, Sozial- und Familienleben signifikant verbessert. In einer anderen Studie bei depressiven Patienten mit einer schweren Anhedonie verringerte sich der Symptomscore von 93,1% zu Beginn auf 19,8% nach zwölfwöchiger Therapie. In diesen Studien zeigte Agomelatin ein günstiges Verträglichkeitsprofil und hatte anders als manche SSRI keinen negativen Einfluss auf die Sexualfunktion.
Quelle: Satellitensymposium "Paving the way to remission from depression" im Rahmen des XVII: World Congress of Psychiatry, 10.10.2017 in Berlin. Veranstalter: Servier