Wie hat Ihnen das Weiterbildungscurriculum des Kompetenzzentrums Allgemeinmedizin in Schleswig-Holstein gefallen?
Lassen: Hervorragend – eines der wenigen offiziellen Dinge, die funktionieren. Es war gut organisiert und es wurde praxisnahes Wissen vermittelt, etwa zu Rückenschmerzen. Daneben habe ich theoretisches Wissen erhalten, das mir in der klinischen Weiterbildung nicht vermittelt wurde.
Das Kompetenzzentrum will die angehenden Allgemeinmediziner vernetzen. Gelingt das?
Nach meinem Eindruck ja. Die abwechselnden Schulungsinhalte sorgen dafür, dass wir kommunizieren und interagieren. Die Gruppengrößen von rund 20 Teilnehmern sind so gehalten, dass der Austausch leicht fällt. Es ist sicher auch förderlich, dass in unserer Gruppe die meisten Ärzte in einer ähnlichen Situation sind: Wir haben erst vor kurzem die Tätigkeit in der ambulanten Versorgung kennengelernt und zuvor nur in Kliniken gearbeitet.
Können die Schulungen helfen, die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin zu verbessern?
Das Gefühl habe ich auf jeden Fall. Nach meiner Wahrnehmung erneuert sich die Allgemeinmedizin gerade, die kollegialen Strukturen verbessern sich – auch mit Hilfe solcher Schulungen. Das war ein guter Start für eine wirkliche Verbesserung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung.
Was hören Sie von den Ärzten in Weiterbildung aus anderen Ländern über die Kompetenzzentren?
Das ist sehr unterschiedlich. Die Kompetenzzentren sind eine noch sehr junge Einrichtung. Teilweise sind sie erst in der Gründung. Andernorts, wie hier in Schleswig-Holstein, läuft es schon auf Hochtouren. Einig sind wir uns aber quer durch die Republik in dem Punkt, dass wir junge Ärztinnen und Ärzte große Hoffnung in die Verbesserung unserer Weiterbildung durch die Kompetenzzentren legen.
Dr. Jens Lassen gründete einen Stammtisch für junge Allgemeinmediziner in Flensburg und ist im Hausärzteverband als stellvertretender Sprecher des Forums Weiterbildung sowie im Vorstand des Landesverbands Schleswig-Holstein aktiv.
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