Die Zahl der Sterbefälle durch Herzerkrankungen hat leicht zugenommen. Unverändert sterben in Summe mehr Frauen (117.518) als Männer (103.993), Außerdem sind bedeutende regionale Unterschiede zu beobachten. Das zeigt der im Januar veröffentlichte Deutsche Herzbericht 2017.
Einen dominierenden Einfluss auf die Sterblichkeit in allen Bundesländern haben demnach die Koronare Herzkrankheit (KHK) mit 128.230 Sterbefällen im Jahr 2015 (2014: 121.166) und die Herzinsuffizienz mit 47.414 Sterbefällen 2015 (2014: 44.551). "Dieser Anstieg insbesondere der Herzschwäche erfordert besondere Aufmerksamkeit seitens der Herzmedizin und Anstrengungen in der Versorgung der teils schwerkranken Patienten", betonte Prof. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, bei der Vorstellung des Berichts in Berlin. Die Herzschwäche zählt zu den häufigsten Anlässen für einen Krankenhausaufenthalt in Deutschland mit über 455.000 vollstationären Fällen pro Jahr.
Angesichts der Zahlen plädierte Meinertz für mehr Prävention sowie eine bessere Aufklärung: "Viele Klinikeinweisungen und Sterbefälle könnten durch verbessertes Wissen über die Krankheitssymptome, richtiges Notfallverhalten bei den Betroffenen und Vorsorgemaßnahmen wie frühzeitige Blutdruck- oder Pulsmessung vermieden werden." Eine Begrenzung auf Früherkennung, konsequente Beratung und Therapie reiche jedoch nicht. "Es bedarf eines umfassenderen Ansatzes, der Rahmenbedingungen für gesunde Lebensgewohnheiten durch körperliche Aktivitäten oder gesunde Ernährung und systematische Aufklärung über Risikofaktoren in den Kitas, Schulen und Betrieben schafft."
Quelle: Deutscher Herzbericht 2017 / Deutsche Herzstiftung; Altersstandardisierte Sterbeziffer an akutem Myokardinfarkt (ICD l21) nach Bundesländern (Wohnort), 2015
Der Deutsche Herzbericht 2017 ist verfügbar unter: hausarzt.link/ezMNu