Akute metabolische Veränderungen werden vom Gehirn wahrgenommen, welches als Reaktion darauf regulierend in den Metabolismus eingreifen kann. Dies zeigt sich in einer veränderten Aktivität bestimmter Hirnregionen, die die Nahrungsaufnahme steuern und somit längerfristig das Körpergewicht beeinflussen. Darüber hinaus beeinflussen diese Hirnregionen aber auch den Glukose- und Energiestoffwechsel.
In Tierexperimenten konnte gezeigt werden, dass gentechnisch veränderte Mäuse, deren Gehirn nicht mehr auf Insulin reagieren kann, eine Insulinresistenz entwickeln und übergewichtig werden. Auch das menschliche Gehirn reagiert auf Insulin. Die Insulinwirkung im Gehirn hemmt die Lipolyse im Fettgewebe und verbessert die Insulinsensitivität. Diese günstigen Effekte der zentralen Insulinwirkung werden durch Übergewicht aufgehoben, das heißt es entwickelt sich eine zentralnervöse Insulinresistenz.
Die entscheidende Frage jedoch ist, ob diese zentralnervöse Insulinresistenz Ursache oder Folge des Übergewichts ist? Daraus ergibt sich, dass das Gehirn ein potentes Zielorgan für neue therapeutische Ansätze darstellt.