Obwohl der Typ-2-Diabetes durch eine hohe Vererblichkeit charakterisiert ist und auch schon viele Diabetes-Risikogene entdeckt wurden, ist die Erkrankung bisher nicht mittels Genanalysen zuverlässig vorhersagbar, da die Effektstärke dieser Diabetes assoziierten Gene sehr stark von Umweltfaktoren beeinflusst wird. Dabei spielen nicht nur die Ernährung bzw. die Insulinresistenz sondern auch andere Faktoren wie die tägliche Tageslichtdauer eine Rolle. So kann bei Übergewichtigen mit einem bewegungsarmen Lebensstil und proteinreicher Ernährung über einen Anstieg der freien Fettsäuren die Wirkung einer bestimmten Genvariation, die die Insulinsekretion verschlechtert, erhöht werden. Auch modulieren Gene den Effekt von Lebensstilfaktoren, d.h. ihre Wirkung wird von Genen abgeschwächt oder verstärkt. Im Verständnis dieser Gen-Umwelt-Interaktionen liegt der Schlüssel für eine individualisierte Prävention und Therapie der Erkrankung.