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Interview“Vertraute Hausarztpraxen werden verwaisen”

Anouschka Horn ist als das Gesicht des täglichen Nachrichtenmagazins BR24 um 21:45 Uhr weit über Bayern hinaus vertraut. Weniger bekannt ist der breiten Öffentlichkeit die soziale Seite der Moderatorin. Sie ist Botschafterin der Neonatologie im LMU-Klinikum in München-Großhadern sowie Kuratoriumsmitglied der Deutschen Kinderrheuma-Stiftung und der Stiftung ICP. Immer wieder begleitet Horn schwer kranke Menschen, auch bis zu ihrem Tod.

Im Interview spricht sie über die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit und die Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte für die medizinische Versorgung. Auch sagt sie, welche Chancen sie in den Projekten der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband sieht.

Frau Horn, welche Bedeutung haben Ehrenämter und Stiftungen aus Ihrer Sicht für die Gesellschaft?

Anouschka Horn: Ich bin davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde ohne Menschen, die ihre Zeit, ihr Wissen und damit sich selbst anderen zur Verfügung stellen. Durch unsere demographische Entwicklung entstehen Bedarfe, die der Staat allein nicht decken kann.

Außerdem arbeiten ehrenamtliche Initiativen zielgerichtet, es gibt wenig Zweifel oder Bedenken. Man hat ein gemeinsames Ziel, das realisiert werden will.

Die Projekte der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband haben die Nachwuchsförderung im hausärztlichen Bereich zum Ziel. Wie wichtig ist die Hausärztin/der Hausarzt vor Ort?

Horn: Sie sind vielfach die erste Anlaufstelle der Patientinnen und Patienten. Die Notaufnahmen in den Kliniken sind schon jetzt chronisch überlastet. Sie würden bei weiteren Schließungen im niedergelassenen Bereich vermutlich unter den Patientenanstürmen zusammenbrechen.

Darüber hinaus sind Hausärztinnen und Hausärzte wichtige Bezugspersonen, denen sich Patientinnen und Patienten anvertrauen können.

Was bedeutet es für die Gesundheitsversorgung, wenn wieder eine Hausarztpraxis mangels Praxisnachfolgeschließen muss?

Horn: In Zukunft werden die vertrauten Hausarztpraxen von heute die verwaisten Praxen von morgen sein – mit Folgen, die nicht trivial sind. Die Baby-Boomer gehen in Rente, auch unter den Hausärztinnen und Hausärzten, und wollen ebenfalls versorgt sein.

Wenn die jungen Mediziner nicht die Erfahrung machen, wie erfüllend es sein kann, als Hausärztin/Hausarzt helfen zu können, dann sehe ich die wohnortnahe medizinische Versorgung in einer kritischen Situation.

Zu diesen Erfahrungen verhilft die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband Medizinstudierenden durch ihre Projekte. Wie sehen Sie dieses Engagement?

Horn: Ich könnte mir vorstellen, dass das zu einer echten Win-Win-Situation führt, was die Stiftung des Bayerischen Hausärzteverbandes hier leistet. Einerseits für die Patientinnen und Patienten, die dringend die jungen Hausärztinnen und Hausärzte brauchen, andererseits auch für den Mediziner-Nachwuchs selbst.

Viele Geförderte werden bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Stiftung ihnen diese Perspektiven eröffnet, gar nicht gewusst haben, wie berufen sie für den Hausarztberuf sind. Vielleicht sind auch manche Dornröschen dabei, die durch die Stiftung gleichsam erst wachgeküsst werden und so ihre Berufung finden.

RS

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