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Vorläufige RKI-SchätzungMehr HIV-Diagnosen bei Heterosexuellen und Drogenkonsumenten

Im vergangenen Jahr könnten sich laut Robert Koch-Institut 1.900 Menschen mit HIV infiziert haben. Die Zahl ist leicht gestiegen - vor allem bei Heterosexuellen und Drogenkonsumenten. In einer anderen Gruppe ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen dagegen seit Jahren relativ stabil.

Mitte der 1980er-Jahre war eine Testung auf HIV erstmals möglich.

Berlin. 1.900 Menschen haben sich im vergangenen Jahr in Deutschland mit dem HI-Virus infiziert, Schätzt das Robert Koch-Institut (RKI). Weil noch Daten fehlten, sei der Stand allerdings noch nicht endgültig. Die Zahl der Neuinfektionen könnte damit leicht gestiegen sein: Für das Jahr 2021 schätzen die RKI-Experten die Zahl der HIV-Neuinfektionen auf 1.800.

Die Tendenzen für 2022 im Einzelnen (siehe auch Abb. 1):

  • Bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), liegt die Zahl der Neuinfektionen seit drei Jahren relativ stabil bei 1.000 Infektionen im Jahr. Zuvor war seit 2007 ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen gewesen.
  • Bei Heterosexuellen hat das RKI für 2022 eine leichte Zunahme bei der Zahl der HIV-Neuinfektionen festgestellt. Etwa 520 Personen (27 Prozent) infizierten sich 2022 auf heterosexuellem Weg, davon 310 Frauen und 210 Männer.
  • Bei intravenös Drogen konsumierenden Menschen gab es 2022 ebenfalls eine Zunahme der HIV-Neuinfektionen, insgesamt infizierten sich 370 Menschen auf diesem Weg.

Als Grund für den Anstieg bei heterosexuellen Menschen gibt das RKI an: “Heterosexuelle, die mit HIV leben oder ein erhöhtes Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren, sind weniger in Großstädten konzentriert als MSM und werden durch Testangebote schlechter erreicht, auch weil das Risikobewusstsein schwächer ausgeprägt ist.”

Zudem sei zu wenig darüber bekannt, welche Personengruppen im Einzelnen ein erhöhtes Risiko haben, sich auf heterosexuellem Weg zu infizieren, und wie diese gezielter angesprochen werden können. “Dazu gehören sicherlich Menschen aus Ländern mit hoher HIVPrävalenz und deren Sexualpartnerinnen und -partner. Eine Ansprache als Communities wäre wahrscheinlich am wirksamsten, das ist aber meist nur in größeren Städten möglich.”

Den Anstieg bei Drogenkonsumenten erklärt das RKI folgendermaßen: Immer mehr Konsumenten nähmen Drogen, die nicht zur Gruppe der Opiate gehörten. Für diese Drogen gibt es laut RKI keine Substitutionstherapie. Dadurch haben Konsumenten weniger Kontakt zu medizinischen Stellen und werden weniger auf HIV getestet. Die Folge: “HIV-Infektionen werden später entdeckt und später behandelt, dadurch entstehen mehr Möglichkeiten für lokale Infektionscluster, die in den letzten Jahren zunehmend beobachtet werden.”

Als Personengruppen, die in Deutschland nicht ausreichend durch Testangebote erreicht werden definiert das RKI daher

  • MSM außerhalb der Großstädte,
  • Menschen mit heterosexuellem Infektionsrisiko,
  • intravenös Drogen konsumierende Menschen, die selten Kontakt mit dem Medizinsystem haben.

Im internationalen Vergleich allerdings stehe Deutschland noch gut dar. In anderen Ländern steigt die Zahl der Neuinfektionen laut RKI – in Osteuropa sogar stark, vor allem in Russland. In Teilen Osteuropas entwickle sich eine Epidemie mit heterosexuellen Kontakten. Schuld daran ist aus der Sicht des RKI das Fehlen einer effektiven Präventionsarbeit unter Drogenkonsumenten.

(mit Material von dpa)

Quelle: Epid Bull 47/23

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