Für eine gut funktionierende immunologische Abwehr ist Vitamin C in ausreichenden Konzentrationen essenziell. Daher findet sich Vitamin C nicht nur in einigen Organen wie Leber, Lunge und Gehirn hochkonzentriert, sondern insbesondere auch in Immunzellen. Beispielsweise ist die Vitamin-C-Konzentration in Leukozyten 10- bis 100-fach höher als im Plasma. Dass die Zellen diesen Gradienten gegenüber der Umgebung aktiv aufrecht erhalten, unterstreicht, wie wichtig Vitamin C für die immunologischen Zellfunktionen ist [2]. So unterstützt Vitamin C unter anderem die Differenzierung und Proliferation von B- und T- Lymphozyten, stimuliert die Phagozytose und ist für die Aktivität der natürlichen Killerzellen erforderlich [3]. Durch seine Funktion bei der Kollagenbiosynthese und -reparatur trägt Vitamin C schon vor einer Infektion dazu bei, die Barrierefunktion der Haut und Schleimhaut aufrechtzuerhalten, die das Eindringen der Erreger verhindern soll.
Geringeres Sterberisiko, niedrigerer Schweregrad
Besonders hoch ist der Bedarf an Vitamin C während einer akuten Infektion, denn ohne Nachschub kann die Vitamin-C-Konzentration innerhalb von wenigen Stunden um die Hälfte absinken [4]. Aufgrund dieser Beobachtungen liegt es nahe, hochdosiertes Vitamin C zum Ausgleich des entstehenden Mangels einzusetzen. Im Gegensatz zur oralen Applikation können durch die Infusion wesentlich höhere Vitamin-C-Spiegel im Plasma erzielt werden. Dies ermöglicht eine schnellere und effizientere Versorgung des defizitären Gewebes (z. B. mit Pascorbin® 7,5 g i.v.).
Antibakteriell und antiviral
Schon vor der Covid-19-Pandemie gab es Hinweise darauf, dass Vitamin C nicht nur anti-bakteriell, sondern auch antiviral wirken kann [2]. Im März 2020 verwies die WHO bereits auf die positiven Effekte von Vitamin C bei schwer verlaufenden SARS-CoV-2-Infektionen. Einen aktuellen Nachweis der Wirkung liefert nun eine Metaanalyse, die 15 Studien mit insgesamt 2125 Covid-19-Erkrankten umfasst [1]. In zwölf Studien wurde Vitamin C intravenös verabreicht.
Die Ergebnisse überzeugen: Hochdosiertes Vitamin C verringert das Sterberisiko signifikant (OR 0,54, 95%-KI 0,42-0,69, p<0,00001). Zudem zeigt sich ein Zusammenhang mit dem Schweregrad der Erkrankung: In der Vitamin-C-Gruppe wiesen die Patienten einen geringeren Schweregrad auf als die Gruppe ohne Vitamin C (OR 0,63, 95%-KI 0,43-0,94, p=0,02). Hochdosiertes Vitamin C bietet somit eine gut verträgliche Therapieoption bei akuten SARS-CoV-2-Infektionen. Aufgrund seiner starken antioxidativen und immunmodulatorischen Eigenschaften könnte Vitamin C auch Patienten mit Long-Covid zugute kommen. Denn oxidativer Stress und eine überschießende Entzündung können ursächlich für die anhaltenden Beschwerden verantwortlich sein.
Literatur
- Bhowmik KK et al. Health Sci Rep 2022; 5(5):e762
- Mousavi S et al. Eur J Microbiol Immunol (Bp). 2019; 9(3):73-79
- Wehrmann M. J Gynäkol Endokrinol CH 2020; 23(3): 94-102
- Hume R and E Weyers Scott Med J, 1973.18(1):3-7
Impressum
- Report in „Der Hausarzt“ 19/2023
- Bericht: Dr. Marion Hofmann-Aßmus
- V.i.S.d.P.: J. Dielmann-von Berg
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Pascorbin® 7,5 g
Wirkstoff: Ascorbinsäure 150 mg/ml Injektionslösung. 1 Injektionsflasche (50 ml) enthält: Ascorbinsäure 7,5 g. Sonst. Bestandteile: Natriumhydrogencarbonat, Wasser für Injektionszwecke. Zur Therapie von klinischen Vitamin-C-Mangelzuständen, die ernährungsmäßig nicht behoben oder oral substituiert werden können. Methämoglobinämie im Kindesalter. Gegenanzeigen: Oxalat-Urolithiasis u. Eisenspeichererkrankungen (Thalassämie, Hämochromatose, sideroblastische Anämie). Kindern unter 12 J.: nicht mehr als 5-7 mg Ascorbinsäure/kg KG tgl. i.v. Bei Methämoglobinämie im Kindesalter: nicht mehr als 100 mg Ascorbinsäure/kg KG tgl. Besondere Vorsicht: Bei Pat. mit eingeschränkter Nierenfunktion. In Schwangerschaft u. Stillzeit u. beim Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel nicht mehr als 100 – 500 mg Ascorbinsäure tgl. Konservierungsmittelfrei, nur zur einmaligen Entnahme u. sofortigen Anwendung! Nicht verbrauchte Reste verwerfen. Besonderer Hinweis für Diabetiker: Nach parenteraler Gabe von Ascorbinsäure wird die Nachweisreaktion von Glucose im Blut gestört. Nebenwirkungen: Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Atembeschwerden, allergische Hautreaktionen), gastrointestinale Störungen (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Schüttelfrost und Temperaturanstieg bei akuten Infekten; in Einzelfällen kurzfristige Kreislaufstörungen (z.B. Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen). Bitte beachten Sie bei allen invasiven Eingriffen die Hygienerichtlinien des Robert KochInstitutes. Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH, D-35383 Gießen